Seit dem starken Zuzug von Geflüchteten nach Deutschland in den Jahren 2015 und 2016 haben nicht nur viele freiwillig Engagierte Flüchtlingshilfe-Initiativen gegründet, es sind auch eine Menge staatliche Förderprogramme ins Leben gerufen worden, um ihre Arbeit zu unterstützen. Jetzt hat das Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) in unserem Auftrag festgestellt, dass viele Initiativen keinen Zugang zu den Fördermitteln haben. So nehmen 37 Prozent der für die Studie befragten Initiativen überhaupt keine Fördermittel in Anspruch, obwohl knapp 90 Prozent angeben, Geld zu benötigen.
Ein wesentlicher Grund ist aus Sicht der Initiativen, dass sie Bedingungen für die Antragstellung nicht erfüllen und folglich keine Aussicht auf Erfolg sehen. So geben die Behörden für die Bewilligung von Fördermitteln etwa vor, dass Projekte noch nicht begonnen haben dürfen. Wiederkehrende Ausgaben fördert der Staat nur selten, oder er fordert von den Initiativen die Gründung eines Vereins, was den Engagierten oft nicht als sinnvoll erscheint.
Knapp 38 Prozent gaben an, unabhängig bleiben zu wollen. Ein Motiv dafür ist oft, dass Engagierte befürchten, als Lückenfüller für eigentlich staatliche Aufgaben herhalten zu müssen. Als weitere Herausforderungen bei der Antragstellung nannten die Befragten den zu hohen zeitlichen Aufwand, sowie fehlenden Zugang zu Informationen.