Gruppe junger Menschen mit grünen Shirts

Freiwilligenjahr

Ein Freiwilligenjahr beinhaltet für die junge Generation die große Chance, sich in einem längerfristigen Engagement unter pädagogischer Begleitung aktiv für andere einzusetzen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und dabei wichtige (Lern-)Erfahrungen für den weiteren individuellen Lebensweg zu sammeln. Aufgrund der wichtigen Rolle des Freiwilligenjahres für unsere Demokratie favorisiert das Projekt die folgenden Handlungsansätze.

 

Foto Mehrdad Mehregani
Mehrdad Mehregani
Leiter Gremienbüro
Foto Gerd Placke
Dr. Gerd Placke
Senior Project Manager
Foto Amber Jensen
Amber Jensen
Project Manager
Foto Elisabeth Pauly
Elisabeth Pauly
Project Assistant

Herausforderungen

Das Freiwilligenjahr ist ein Angebot mit langer Tradition und internationaler Ausstrahlung. Fast 100.000 junge Menschen nutzen in Deutschland jährlich die Chance sich bis zu einem Jahr lang gemeinnützig zu engagieren. Trotz dieser beeindruckenden Zahl sind die Potenziale der Freiwilligendienste nicht ausgeschöpft. Das liegt jedoch nicht an einer vermeintlich mangelnden Engagementbereitschaft der jungen Generation. Im Gegenteil: junge Menschen sind gesellschaftlich engagiert und leisten wichtige Beiträge für das Gemeinwohl. Auch das Interesse an den Freiwilligendiensten ist groß. Jedoch können sich viele junge Menschen aufgrund der derzeitigen (finanziellen) Rahmenbedingungen kein Freiwilligenjahr vorstellen. So sind Jugendliche mit mittlerer Reife und Hauptschulabschluss in den Freiwilligendiensten stark unterrepräsentiert. Das Taschengeld ist relativ gering und wirkt sozial selektiv. Man muss sich ein Freiwilligenjahr leisten können. Nicht jede:r kann dabei auf die finanzielle Unterstützung der Eltern bauen. Zudem erscheinen die bestehenden Angebote – es sind mehr als ein Dutzend – jungen Menschen oft unübersichtlich.

Ziele

Das Projekt möchte dazu beitragen, dass mehr junge Menschen die Chancen eines Freiwilligenjahres wahrnehmen können. Unsere Gesellschaft braucht das Engagement der jungen Generation, um zukunftsfähig zu sein. Als primäre Zielgruppen adressieren wir deshalb junge Menschen im Alter von 16 bis 20 Jahren.

Alle wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen: Es gibt ein großes Potenzial an jungen Menschen, die sich engagieren wollen. Um die Vitalität unserer Demokratie zu stärken, setzen wir uns dafür ein, dass dieses Potenzial sehr viel stärker zur Geltung kommt.

Das Projekt möchte daran mitwirken, dass die Rahmenbedingungen für ein Freiwilligenjahr besser werden und Teilhabehürden abgebaut werden, sodass auch junge Menschen mit formal niedrigeren Bildungsabschlüssen von einem Freiwilligenjahr profitieren können.

Handlungsansätze

Um Freiwilligendienste zu stärken, möchten wir Ansätze guter Praxis erforschen und die dadurch gewonnen Erkenntnisse durch ein Pilotprojekt in der Praxis erproben. Dieses Vorhaben verfolgt zwei zentrale Ziele: Wege aufzuzeigen, um mehr junge Menschen für einen Freiwilligendienst zu gewinnen und dabei Rahmenbedingungen möglich zu machen, damit in Zukunft neue Zielgruppen erreicht werden können.

Um die Angebote eines Freiwilligenjahrs jungen Menschen transparenter darzustellen, ist es notwendig, die Interessent:innen auf den Plattformen anzusprechen, die für sie relevant sind. Im Blick auf die Erhöhung der Teilnahmezahlen setzen wir auf Social-Media-Kommunikation, Peer-to-Peer-Ansätze und die Zusammenarbeit mit Akteur:innen der schulischen und außerschulischen Bildung.

Um Freiwilligendienste zu öffnen, spielt auch die Frage der Finanzierung eine entscheidende Rolle. Bislang unterscheiden sich die staatlichen Zuschüsse je nach den unterschiedlichen Angeboten (FSJ, FÖJ, BFD, Dienste im Ausland etc.). Wir möchten im Laufe des Projekts praxistaugliche Finanzierungskonzepte vorstellen, die aufzeigen, wie man die Zahl der Teilnehmer:innen steigern könnte.

Nächste Schritte

Wir denken das Thema von der Zielgruppe aus. Deswegen bauen wir durch digitale und analoge Peer-to-Peer-Ansätze einen Konsultationsprozess auf, in dem junge Menschen als Botschafter:innen für demokratische Werte und gesellschaftliches Engagement aktiv werden können.

Das Projekt setzt auf die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen. Wir binden Stakeholder ein und kooperieren mit Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis. Wir planen regelmäßige öffentliche und informelle Gesprächsformate, um Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung, Akteur:innen der politischen Bildung, sowie Verantwortliche der Zivilgesellschaft (z.B. Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Migrantenorganisationen) zusammenzubringen. Dabei binden wir die Perspektive junger Menschen ein.

Publikationen

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