Eine Gruppe Jugendlicher auf dem 2getherland Camp

Gute Bildung braucht die Perspektive der Kinder und Jugendlichen

Die Qualität der Bildung und des Lernens in Schule wird vorrangig an den Ergebnissen der zentralen schulfachbezogenen Tests festgemacht. Eher unberücksichtigt bleibt dabei, wie die Kinder und Jugendlichen das Lernen erleben. Dabei zeigen Studien: Für den Lernerfolg ist es relevant, dass sich die Lernenden als selbstwirksam, zugehörig, beteiligt und selbstbestimmt erleben. Auch das Gefühl von Schutz, Förderung, Beteiligung und letztendlich von Gesundheit und Wohlbefinden ist Voraussetzung und Ergebnis gelingender Lernprozesse. Der Dialog zur Bildungsqualität braucht auch diese Perspektive, soll das Bildungsangebot im Schulalter gerechter und leistungsfähiger werden. 

 

Ansprechpartner

Foto Arne-Christoph Halle
Arne-Christoph Halle
Senior Project Manager

Kinder und Jugendliche sind aktiv am Dialog zu guter Bildung im Schulalter beteiligt

Wir setzen uns dafür ein, dass sich Kinder und Jugendliche selbstverständlich am Dialog zu guter Bildung beteiligen und ihre Rechte und Bedarfe konsequent berücksichtigt werden. Dafür stärken wir Formate und Initiativen, die im Sinne des Peer-to-Peer Ansatzes von und mit jungen Menschen konzipiert und gestaltet werden. Unser Team der Jugendexpert:innen (JEx-Team) nimmt dabei eine zentrale Rolle ein.  In den „P2P-Formaten“ erhalten junge Menschen die Möglichkeit, miteinander ihre schulischen Erfahrungen zu teilen: Sie identifizieren relevante Themen und Bedarfe, verhandeln Positionen, bereiten diese kommunikativ auf und diskutieren diese mit Schule, Bildungspolitik und Verwaltung. Dabei sollen sich auch die Kinder und Jugendlichen eingeladen fühlen, die sich bisher eher nicht beteiligen (können). 

Der Workshop zum Thema “Faire und zukunftsfähige Bildung”

Der Workshop findet im Rahmen der Zukunftskonferenz: „Jetzt sind wir gefragt!“ statt. Die Konferenz wird vom Projekt „Wirksame Kindergrundsicherung“ durchgeführt. Im Rahmen der Konferenz laden Jugendliche des JEx-Teams zu Workshops ein, bieten Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10-20 Jahren einen Raum, in dem diese zu ihren Themen arbeiten und mit Politik diskutieren. Eine erste Veranstaltung hat im November 2023 in Berlin stattgefunden. Die Ergebnisse des Workshops zum Thema “Faire und zukunftsfähige Bildung“ sind hier zu finden. 

Die Jugendwerkstatt “Erle - erfolgreich Lernen”

Das Werkstattformat wird vom SV-Bildungswerk in Berlin konzipiert und erprobt. Ziel ist, ein Format zu erproben, mit dem Jugendliche, die unter erhöhtem Risiko für Bildungsarmut aufwachsen, ihre besonderen Bedarfe für erfolgreiches Lernen im Schulalter identifizieren und – wenn Interesse besteht – ihre Positionen kommunikativ für den öffentlichen oder bildungspolitischen Diskurs aufbereiten können. 

Lernen aus der Perspektive von Grundschulkindern

Aufbauend auf der bereits abgeschlossenen Studie „Ganztag aus der Perspektive von Kindern im Grundschulalter“ folgt im Jahr 2024 eine zweite Studie zum Thema „Lernen aus der Perspektive von Grundschulkindern“. Diese Studie wurde gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung initiiert und wird von einem Forschungsteam des Instituts für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration (DESI) unter der Leitung von Frau Prof. Nentwig Gesemann umgesetzt. Mit der dokumentarischen Methode wird an neun Grundschulen im Bundesgebiet die Perspektive der Lernenden eingeholt. Die Konzipierung, Durchführung und Auswertung der Fallstudie wird von einem Kreis an Expert:innen der Bildungsforschung begleitet. 

Eine Jugendbefragung zu den schulischen Bedarfen

Aufbauend auf einer Pilotstudie wurde gemeinsam mit dem Projekt „Wirksame Kindergrundsicherung“ das Institut für soziale Arbeit e.V. (ISA) beauftragt, eine Studie zu den schulischen Bedarfen im Alter zwischen 10-15 Jahren durchzuführen. Für die Erhebung der Daten wurden rund 1100 Face-to-Face Interviews durch das Institut Iconkids&Youth geführt. Die erhobenen Daten werden bis Ende 2024 durch das ISA ausgewertet. Das JEx-Team berät und unterstützt den gesamten Prozess, von der Entwicklung des Fragebogens bis hin zur Auswertung und Kommunikation der Ergebnisse. 

Ein digitales Tool für Peer-to-Peer Umfragen (in Planung)

In diesem Projektstrang geht es um die Entwicklung eines Umfragetools, mit dem Schüler:innen (bzw. deren Vertretungen) an ihren Schulen Umfragen zu verschiedenen Aspekten des Erlebens von Schule umsetzen, auswerten und mit den Ergebnissen den Dialog zum guten Lernen im Lebensraum Schule anregen können. Mit den Umfragen soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass Schülervertretungen selbstorganisiert die Bedarfe der Schülerschaft ermitteln können, um sich dafür besser einsetzen zu können. 

Unterstützung der bildungspolitischen Jugendarbeit

Im Jahr 2023 hatten wir die Möglichkeit, den Bildungskongress der Bundesschülerkonferenz unterstützen zu können. Auch im Jahr 2024 werden wir Formate der Schülervertretungen unterstützen, mit denen Kinder und Jugendliche ihre Positionen und Forderungen zur Transformation und Zukunftsfähigkeit von Schule fundieren und an Politik adressieren können.