13. Mai 2019, Bertelsmann Repräsentanz, Unter den Linden 1, 10117 Berlin
PROGRAMM
9:00 – 9:30 Uhr Registrierung & kleines Frühstück
9:30 – 9:45 Uhr Begrüßung
Andreas Esche (Bertelsmann Stiftung)
Ralf Fücks (Zentrum Liberale Moderne)
9:45 – 11:15 Uhr
What went wrong? Eine Zwischenbilanz der Globalisierung, ihrer Erfolge, Probleme und blinden Flecken
Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D. (Präsident, DIW Berlin)
Prof. Dr. Karen Horn (Dozentin für ökonomische Ideengeschichte und Wirtschaftsjournalismus)
11:15 – 11:30 Uhr Kaffeepause
11:30 – 13:00 Uhr
Was tun? Deglobalisierung oder neuer Anlauf für eine Globalisierung 2.0?
Dr. Danyal Bayaz (MdB, Bündnis 90/Die Grünen)
Dr. Andreas Nick (MdB, CDU)
Michael Theurer (MdB, FDP)
13:00 – 13:30 Uhr Mittagsimbiss
Die Globalisierung – hier verstanden als weltweite Verkettung von Informationen und Investitionen, Produktion und Distribution und globale Mobilität von Menschen – ist auf dem Rückzug. Im Jahr 2018 sind die grenzüberschreitenden Investitionen weltweit um 20 Prozent gesunken. Das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP ist gescheitert, die USA und China stehen am Rande eines Handelskriegs. Der Einsatz von Zöllen und Steuern zum Schutz der nationalen Märkte nimmt zu, bilaterale Abkommen treten an die Stelle eines Welthandelssystems mit gleichen Regeln für alle. Auch das Internet als weltweites Informations- und Kommunikationssystem wird zunehmend durch nationale Kontrollen fragmentiert.
Seit der Finanzkrise von 2008 wird ökonomische Globalisierung vorwiegend als Kontrollverlust und wachsende wirtschaftliche Instabilität wahrgenommen. In den westlichen Gesellschaften zeichnet sich eine Polarisierung zwischen Gewinnern und Verlierern der globalen Vernetzung von Märkten, Ideen und Menschen ab. Sie hat maßgeblich zu populistischen Gegenbewegungen gegen die „globalistischen Eliten“ beigetragen, die nach Abschottung gegen weltweite Konkurrenz und weltweite Migration rufen. Der Klimawandel wird ebenso der Globalisierung angerechnet wie die Diskrepanz zwischen nationaler Steuerungsfähigkeit und der Dynamik globaler Märkte. Wenn multinationale Konzerne mächtiger scheinen als gewählte Regierungen, geht das an die Substanz der Demokratie.
Eine Umfrage der Bertelsmann Stiftung vom April 2018 hat gezeigt, dass zwar immer noch eine Mehrheit der Bevölkerung in den Industriestaaten die Globalisierung positiv wahrnimmt. Allerdings werden ihre Auswirkungen auf Einkommensentwicklung, Arbeitsplatzsicherheit und sozialen Zusammenhalt mit wachsender Skepsis und Sorge betrachtet. Der Ruf nach einem „Sicherheitsnetz für die Globalisierung“ wird lauter. In Deutschland waren nur 25 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Bundesregierung aktuell genug dafür tut, um unsere Gesellschaft vor negativen Folgen der Globalisierung zu schützen.
Eine Trendwende zur Deglobalisierung, zum Rückzug in die nationale oder regionale Wagenburg macht die Welt weder sicherer noch gerechter, ganz im Gegenteil. Gleichzeitig läuft ein bloßes „weiter so“ ins Leere. Es braucht eine ernsthafte Auseinandersetzung mit bisherigen Fehlentwicklungen und den Anforderungen an eine „Globalisierung 2.0“, um den Rückhalt für offene Märkte und eine offene Gesellschaft zu erneuern.
Wie können wir die notwendige „Sicherheit im Wandel“ gewährleisten, die Steuerungsfähigkeit demokratischer Politik stärken und das Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft erneuern? Welche Probleme der Globalisierung haben wir bisher nicht ausreichend erkannt und behandelt? Welche Handlungsoptionen bieten sich auf nationaler und europäischer Ebene? Wie können wir nicht nur die großen Systeme, sondern die Menschen selbst befähigen, mit den Herausforderungen der Globalisierung umzugehen?
Diese Fragen wollen wir in einer gemeinsamen Gesprächsreihe des Zentrums Liberale Moderne und der Bertelsmann Stiftung vertiefen.
Den Auftakt bildet ein Fachgespräch am 13. Mai 2019, mit dem wir eine erste Zwischenbilanz der Erfolge und Probleme der Globalisierung vornehmen und mögliche Schlussfolgerungen diskutieren wollen. Die Veranstaltung ist als Gesprächsforum mit Gästen aus Politik, Wissenschaft und Verbänden angelegt, an dem sich alle Teilnehmer/innen aktiv beteiligen. Dazu laden wir Sie herzlich ein.
Die Registrierung für diese Veranstaltung erfolgt online.
Bitte melden Sie sich über folgenden Link und mit dem Event-Code 37397K an.
Die Einladung gilt für Sie persönlich und ist nicht übertragbar. Die Zahl der Plätze ist limitiert.
Rückfragen können Sie gerne an Paula Mangold oder Sabrina Even richten.
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