Pressemitteilung, , Gütersloh: Brigitte Mohn: Gesellschaftliches Engagement macht schlau und stärkt die Demokratie

Carl Bertelsmann-Preis 2007 an britische Citizenship Foundation – Sonderpreis für baden-württembergisches Realschulprojekt

"Junge Menschen engagieren sich vor allem dann, wenn sie in ihrem Alltag bürgerschaftliches Engagement erfahren. Daher brauchen sie Vorbilder, die sie zu eigenem Tun anregen. Sie brau­chen außerdem Vertrauen in die eigene Fähigkeit, etwas erreichen zu können, und vielfältige An­gebote zum Mitwirken und Mitentscheiden. Wenn diese Voraussetzungen stimmen, können junge Menschen viel bewegen. Durch Vorbilder selbst zum Vorbild zu werden – so kann gesellschaftli­ches Engagement und damit auch unsere Demokratie immer wieder neu belebt werden", sagte die Bundeskanzlerin in Gütersloh.

Für die Citizenship Foundation nahm Kuratoriumsvorsitzender Michael Maclay den Carl Bertels­mann-Preis aus den Händen der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Liz Mohn entgegen. Die britische Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche aktiv in die Gesellschaft einzubinden. Sie gehört in Großbritannien seit mehr als 20 Jahren zu den Vordenkern der politischen Bildung. Mit ihren Programmen zur Aktivierung der Zivilgesellschaft erreichte die gemeinnützige Organisation innerhalb der vergangenen drei Jahre mehr als 1,2 Millionen Schüler (20 Prozent aller weiterführenden Schulen).

Die Citizenship Foundation überzeugt insbesondere mit ihren zielgruppenspezifischen Program­men: "Go-Givers" motiviert Grundschüler früh zur Übernahme von Verantwortung. "G(iving)-Nation" bietet für weiterführende Schulen eine Infrastruktur an, um Partnerschaften mit lokal und national agie­renden gemeinnützigen Organisationen einzugehen. Und mit Youth Act führt die Citizenship Foun­dation zusätzlich auch Jugendliche außerhalb der Schule an freiwilliges soziales Handeln und poli­tische Partizipation heran.

Den Sonderpreis für das TOP SE-Programm nahm der baden-württembergische Kultusminister Helmut Rau entgegen. Der Bildungsplan "Themenorientiertes Projekt Soziales Engagement" für die Realschulen in Baden-Württemberg zeigt nach Auffassung der Bertelsmann Stiftung, dass eine Aktivierung der Bürgergesellschaft auch in Deutschland bereits in der Schule möglich ist. Im Schuljahr 2004/2005 hatte das Land Baden-Württemberg einen neuen Bildungsplan beschlossen. Dieser erklärt ausdrücklich Engagement zum Bildungsziel. Die 480 Realschulen haben sich im Rahmen dieses neuen Bildungsplans für gemeinnützige Organisationen geöffnet. Ihre Schüler der siebten und achten Klassen engagieren sich in Altenheimen, Umweltinitiativen, als Schulsanitäter oder Mentoren.

"Unsere internationalen Recherchen haben gezeigt: Gesellschaftliches Engagement macht schlau, hält gesund und stärkt die Demokratie", sagte Vorstandsmitglied Brigitte Mohn in ihrer Rede zur Verleihung des Carl Bertelsmann-Preises. "Mit unserer Initiative wollen wir der Politik in Bund und Ländern Wege aufzeigen, wie die Vermittlung gesellschaftlichen Engagements systematisch als Bildungsziel verankert werden kann." Zugleich forderte Brigitte Mohn neue Formen der Wert­schätzung von gesellschaftlichem Engagement. Das könnten besondere Zertifikate, Praktika oder Punkte für das Studium sein.

Über die Bertelsmann Stiftung:

Die Bertelsmann Stiftung setzt sich für das Gemeinwohl ein. Sie engagiert sich in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit sowie Internationale Verständigung und fördert das friedliche Miteinan­der der Kulturen. Durch ihr gesellschaftliches Engagement will sie alle Bürgerinnen und Bürger ermutigen, sich ebenfalls für das Gemeinwohl einzusetzen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann AG. Die Bertelsmann Stiftung arbeitet ope­rativ und ist unabhängig vom Unternehmen sowie parteipolitisch neutral.

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