Pressemitteilung, , Gütersloh: Junge Brückenbauer engagieren sich für Integration

Bertelsmann Stiftung startet Qualifizierungsprogramm für junge Zuwanderer

Das erste Programm soll im Herbst an den Start gehen. Eine zweite Seminarreihe beginnt im Jahr 2008. Inhalte des Programms sind unter anderem "Demokratische Spielregeln", "Führung und Projektmanagement", "Integrationsspezifische Fachkompetenz" und "Kommunikation und Public Relations". Über den Zeitraum eines Jahres werden jeweils 30 Teilnehmer in Workshops und im Selbststudium qualifiziert.

"Unsere bundesweiten Integrationswettbewerbe der letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig das Engagement der Zuwanderer selbst und ihrer Organisationen für eine erfolgreiche Integration ist", erläutert Ulrich Kober, Leiter des "Kompetenzzentrums Demokratie und Integration" der Bertelsmann Stiftung. "Gerade Migrantenorganisationen bieten aus der Sicht der Bertelsmann Stiftung Orientierungs-, Selbsthilfe- und Schutzfunktionen und ermöglichen den Zuwanderern untereinan­der und mit der Aufnahmegesellschaft in Kontakt zu treten und ihre Interessen zu vertreten."

"Zurzeit findet in vielen Vereinigungen ein Generationenwechsel statt, der Chancen für einen neuen gesellschaftlichen Dialog mit den Migrantenorganisationen eröffnet", ergänzt Orkan Köse­men, Leiter des Qualifizierungsprojekts. "Die erste Zuwanderergeneration, die bisher tonangebend war, wird von jüngeren Kräften der zweiten und dritten Generation abgelöst, die sich selbstbewusst als Teil der deutschen Gesellschaft begreifen."

Bei Migrantenorganisationen und Integrationsexperten ist das Projekt bei einer Fachtagung im Juni auf positive Resonanz gestoßen. Auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Prof. Ma­ria Böhmer, begrüßte dabei das Vorhaben der Bertelsmann Stiftung: "Die Migrantenverbände spielen eine ganz entscheidende Rolle, wenn es um die Frage der Integration geht, denn wir brau­chen diejenigen, die Brücken bauen können zwischen der deutschen Gesellschaft und denjenigen, die zu uns gekommen sind."

Die Bertelsmann Stiftung verfügt über langjährige Projekterfahrung in Fragen der Integration und Migration. Gemeinsam mit Bundespräsident Johannes Rau organisierte die Stiftung 2002 einen bundesweiten Wettbewerb für bürgerschaftliche Initiativen bei der Integration von Zuwanderern, an dem sich über 1.300 Organisationen  beteiligten. Die Publikation "Auf Worte folgen Taten" (Gü­tersloh 2003) dokumentiert die erfolgreichen Projekte und identifiziert vorbildliche Strategien bür­gerschaftlichen Engagements bei der Integration von Zuwanderern. Auch bei einem zweiten Integ­rationswettbewerb für kommunale Initiativen, den die Bertelsmann Stiftung mit dem Bundesinnen­ministerium 2004/05 durchführte, wurde die Bedeutung der Migrantenorganisationen für die Integ­ration vor Ort deutlich. Die Faktoren erfolgreicher Integration in Kommunen stehen im Fokus eines weiteren geplanten Qualifizierungsprogramms der Bertelsmann Stiftung, das sich zurzeit in der Erprobungsphase befindet. Dieses Programm richtet sich an kommunale Entscheider und bezieht Migranten in die Trainings mit ein.

Im vergangenen Jahr wurde in der Stiftung das neue "Kompetenzzentrum Demokratie und Integra­tion" geschaffen.

Die Bewerbungsfrist für das Qualifizierungsprogramm für junge Führungskräfte läuft bis zum 30. September 2007. Weitere Infos und die Bewerbungskriterien können über die Projektseite (siehe Spalte rechts neben diesem Text) abgerufen werden.

Über die Bertelsmann Stiftung:

Die Bertelsmann Stiftung setzt sich für das Gemeinwohl ein. Sie engagiert sich in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit sowie Internationale Verständigung und fördert das friedliche Miteinan­der der Kulturen. Durch ihr gesellschaftliches Engagement will sie alle Bürgerinnen und Bürger ermutigen, sich ebenfalls für das Gemeinwohl einzusetzen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann AG. Die Bertelsmann Stiftung arbeitet ope­rativ und ist unabhängig vom Unternehmen sowie parteipolitisch neutral.

Weitere Informationen finden Sie in der Spalte rechts neben diesem Text.