Pressemitteilung, , Düsseldorf/Gütersloh: Kein Kind zurücklassen!

Kommunen in NRW beugen vor - Teilnehmer des Modellvorhabens der nordrhein-westfälischen Landesregierung und der Bertelsmann Stiftung stehen fest

Es sind die Städte Arnsberg, Bielefeld, Dormagen, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Gladbeck, Hamm, Moers, Mönchengladbach, Münster, Oberhausen, Witten und Wuppertal sowie der Kreis Düren, der Kreis Unna und der Kreis Warendorf. "Die gute Resonanz auf unseren Aufruf und die vielen unterschiedlichen Ideen und Ansätze zeigen mir, dass wir mit unserem Modellvorhaben einen Nerv getroffen haben. Viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen haben für sich schon erkannt, dass es besser ist, auf Vorbeugung zu setzen, als später stark steigende Reparaturkosten verkraften zu müssen", sagte Ministerpräsidentin Kraft. Das solle der Startschuss sein, damit über das Modellvorhaben hinaus vorbeugende Strukturen flächendeckend im ganzen Land entstehen, damit in Zukunft kein Kind mehr zurückgelassen wird.

Das Ziel des Vorhabens ist es, bereits vorhandene Maßnahmen in den Kommunen und auf Länderebene besser und gezielter zu nutzen. Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, aber auch Kitas, Schulen, Ärzte oder die Polizei sollen noch systematischer zusammenarbeiten. "Wir wollen den Städten und Gemeinden unseres Landes dabei helfen, mehr für die frühe Förderung unserer Kinder und für die frühe Unterstützung von Familien zu tun. Es geht darum, die Perspektive zu wechseln und aus Sicht unserer Kinder zu handeln", so die Ministerpräsidentin weiter.

"Wir freuen uns, dass die operative Projektgestaltung nun starten kann", sagte Dr. Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung. "Die große Resonanz auf unsere gemeinsame Aus-schreibung hat gezeigt, dass es den Kommunen ernst ist mit umfassender Prävention und der Einsparung von Folgekosten."

Insgesamt sind 52 Kommunen in NRW dem Aufruf zum Modellvorhaben gefolgt und haben ihre Ideen und Konzepte für lokale Vorbeugung eingereicht.

Die Auswahl der Modellkommunen erfolgte in einem mehrstufigen Verfahren: Nach Prüfung der formalen Voraussetzungen wurden die inhaltlichen und konzeptionellen Lösungsansätze bewertet – und vor allem wie die soziale Lage von Kindern und Jugendlichen durch Vorbeugung verbessert werden kann. Außerdem sollte es einen repräsentativer Querschnitt der Kommunen in Nordrhein-Westfalen geben: Neben dem Verwaltungstyp (kreisfreie Städte, kreisangehörige Städte, Städte mit oder ohne Jugendamt) und der Region wurden auch die Einwohnerzahlen berücksichtigt.

Die ausgewählten Kommunen erhalten eine finanzielle Förderung für ihren personellen und sachlichen Mehraufwand, die sich je nach Größe zwischen maximal 32.000 Euro und maximal 64.000 Euro pro Jahr bewegt.

Durch gegenseitiges Lernen der Modellkommunen mit ihren unterschiedlichen Ansätzen und mit-hilfe einer umfassenden wissenschaftlichen Evaluierung sollen Erkenntnisse gewonnen werden, die auch den nicht teilnehmenden Kommunen dabei helfen sollen, vorbeugende Strukturen aufzubauen.

Das Modellvorhaben startet im März 2012 und ist in der ersten Phase bis 2015 angelegt. Beabsichtigt ist eine Fortsetzung bis 2020.