Rund 20 junge Kicker spielten unter den Augen einer waschechten Nationalspielerin in einer verdunkelten Halle, in der die Spielfeldlinien, die Tore, der Ball und die Spieler-Leibchen mit UV-Licht zum Leuchten gebracht wurden – also genau unter den Bedingungen, unter denen auch die prämierten Turniere ausgetragen werden. "Die Idee, mit dem Schwarzlicht-Turnier für ein besseres Miteinander von Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft zu sorgen, hat mich sofort begeistert", so Okoyino da Mbabi. Die Nationalspielerin nahm sich zudem Zeit, um Fragen der Schüler zu ihrem Alltag als Profi zu beantworten und spielte noch ein Match gegen die "Alle Kids sind VIPs"-Gewinner.
Das Projekt "Blacklight Football – wir sind alle gleich" der Jugendlichen aus Walsrode ist einer der elf Gewinner des Integrationswettbewerbs "Alle Kids sind VIPs" der Bertelsmann Stiftung. Das Schwarzlicht, unter dem die Jugendlichen im Alter von zwölf bis 16 Jahren Fußball spielen, steht für Chancengleichheit und Unvoreingenommenheit: Äußerlichkeiten, Geschlecht und der kulturelle Hintergrund spielen keine Rolle mehr, denn die Jugendlichen können nur die Umrisse und leuchtenden Leibchen ihrer Mitspieler und Gegner sehen. Das besondere Fußballturnier wurde bislang zweimal im Rahmen des Offenen Bereichs und der Interkulturellen Wochen durchgeführt. "Wir nutzen die verbindende Kraft des Sports zum Abbau von Vorurteilen und Hemmungen", erklärte Wiebke Kultscher vom Jugend- und Kulturzentrum in Walsrode. "Bei den Turnieren kommen viele Jugendliche mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammen."
Celia Okoyino da Mbabi wurde 1988 in Bonn geboren. Ihr Vater stammt aus Kamerun und ihre Mutter aus Frankreich. Um die Spielberechtigung im deutschen Mädchenteam und später in der Frauenfußballnationalmannschaft zu erhalten, nahm Celia die deutsche Staatsbürgerschaft an. Spätestens während der Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011 spielte sich die Stürmerin in die Herzen der deutschen Bevölkerung. Integration bedeutet für die Botschafterin von "Alle Kids sind VIPs“ nicht nur, dass man akzeptiert wird, sondern auch „mit etwas Fremden klarzukommen und sich anzupassen, ohne dabei die eigene Identität zu verlieren".
Der Wettbewerb "Alle Kids sind VIPs" der Bertelsmann Stiftung zeichnet seit 2008 Projekte von Jugendlichen zum Thema Integration und Fairness aus. Ein besseres Miteinander der Kulturen und faire Bildungschancen im deutschen Schulsystem sind Ziele der Initiative. Beteiligen können sich Schülerinnen und Schüler aller weiterführenden Schulen sowie Vereine oder Jugendeinrichtungen. Aus über 100 eingesandten Projekten im Jahr 2011 wählte die Jury elf Gewinner aus. Bei der Siegerehrung am 17. April 2012 in Berlin erfuhren die Jugendlichen, welcher Botschafter ihr Projekt besucht.
Die "Alle Kids sind VIPs"-Botschafter sind Prominente aus der deutschen Musik-, Show- und Sportwelt. Sie haben selbst ausländische Wurzeln und unterstützen diese Aktion. Zu den Botschaftern gehören: Fußball-Nationalspieler Mario Gomez, Top-Model Rebecca Mir, der Musiker Andreas Bourani, die Sängerin Maite Kelly, die Band Culcha Candela, der Comedian Bülent Ceylan, der GZSZ-Schauspieler Tayfun Baydar, Moderator und Musiker Daniel Aminati, Moderatorin Shary Reeves und die mehrfachen Breakdance-Weltmeister Flying Steps mit der Urban Dance Crew FanatiX.