Die Analyse zeigt: Rückenschmerzen und ihre Chronifizierung können am ehesten durch solche Konzepte vermieden werden, die Patienten an regelmäßige körperliche Aktivität heranführen, sie gezielt informieren und "Positivbotschaften" vermitteln. Auch Entspannungstechniken sind wichtige Elemente einer wirkungsvollen Rückenschule. Von den untersuchten Konzepten erfüllt das der Volkshochschulen diese Anforderungen am ehesten. Das VHS-Programm "Rückhalt – die Wirbelsäule trainieren, den Rücken stärken" baut darauf auf, dass Menschen einen aktiveren und optimistischeren Umgang mit ihrer Wirbelsäule lernen. Damit positive Beispiele wie dieses kompetent in die Praxis umgesetzt werden könnten, sei es notwendig, die Kursleiter umfassend zu schulen, so Eckhard Volbracht, Projektmanager bei der Bertelsmann Stiftung: "Patienten aufklären, aktivieren und ermuntern – das sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine wirksame Prävention von Rückenschmerzen."
Erfreulicherweise bewege sich auf diesem Gebiet in Deutschland inzwischen einiges, so Volbracht: Seit Jahresanfang würden im Rahmen einer intensiven Kooperation aller Rückenschulverbände die Rückenschulkonzeptionen überarbeitet und an den aktuellen Wissensstand angepasst. Wenn die Konzepte entsprechend ausgerichtet und durchgeführt würden, sei ein erheblicher Beitrag zur Prävention von Rückenschmerzen zu erwarten.
Rückenschmerzen sind in Deutschland mittlerweile der zweithäufigste bis häufigste Grund für den Arztbesuch oder eine stationäre Rehabilitation und die häufigste chronische Erkrankung im Altersbereich bis 64 Jahren. Nach Untersuchungen leiden ungefähr 62 Prozent der Frauen und 56 Prozent der Männer in Deutschland im Verlauf eines Jahres an Rückenschmerzen.
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