Ungeachtet des vielschichtigen Engagements deutscher Unternehmen hinsichtlich der Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung wurde deutlich, dass ihre Aktivitäten in der weltweit geführten Diskussion um "Corporate Social Responsibility" (CSR) oft nicht hinreichend transparent werden, so Meffert. Eines der Ziele dieses Münsteraner Führungsgesprächs sei es deshalb, klar zwischen Lücken in der Umsetzung auf der einen und Kommunikationsdefiziten auf der anderen Seite zu unterscheiden. Rund 50 Unternehmensvorstände und Geschäftsführer, die Mitglieder der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Marketing und Unternehmensführung sind, waren der Einladung nach Gütersloh gefolgt. Sie diskutierten unter anderem auch über den Zusammenhang von sozialer Verantwortung und wirtschaftlichem Erfolg: "Für Unternehmen bedeutet wirtschaftlich, ökologisch und sozial verantwortliches Handeln die Sicherung der Zukunftskompetenz und Innovationsfähigkeit auf Basis ökonomischen Erfolgs", betonte Meffert.
Mit ihrem Projekt Corporate Social Responsibilty will die Bertelsmann Stiftung Unternehmen dabei unterstützen, ein modernes Selbstverständnis als gesellschaftsverantwortlicher Akteur zu leben sowie spezifische Angebote für die Umsetzung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zu entwickeln. Dies gilt auch und insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen. Darüber hinaus soll das Verständnis für CSR in der Gesellschaft konkretisiert und durch Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure eine engere Vernetzung zwischen Wirtschaft und dem Dritten Sektor erzielt werden.
Neben Professor Heribert Meffert und Gastgeberin Liz Mohn, stellvertretende Vorsitzende des Vorstands der Bertelsmann Stiftung, referierte Prof. Dr. Dirk Matten von der Royal Holloway Business School der Universität in London über Corporate Social Responsibility aus internationaler Perspektive. Die anschließende Plenumsdiskussion leitete Professor Dr. Manfred Kirchgeorg, Inhaber des Lehrstuhls für Marketingmanagement an der Handelshochschule Leipzig.
Die Münsteraner Führungsgespräche wurden 1981 von Heribert Meffert ins Leben gerufen, um den Wissenstransfer und die Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu den Themen Marketing und Unternehmensführung zu fördern.