Pressemitteilung, , Gütersloh/Köln: Was Studienkredite wirklich bieten: Über 40 Angebote im CHE-Studienkredit-Test

CHE und Capital veröffentlichen erstes umfassendes Rating / Große Unterschiede bei Kosten, Risikobegrenzung und Finanzierungsvolumen / Tipps für Studierende

In der Gruppe der bundesweit verfügbaren Kredite sind die Kosten bei der Dresdner Bank ver­gleichsweise hoch. Gut schneiden bei diesem Kriterium die Deutsche Kreditbank und das Angebot der KfW-Förderbank ab. Unter den landesweiten Angeboten, die der Finanzierung von Studienge­bühren dienen, erzielen die Studienbeitragsdarlehen in Hamburg und Niedersachsen bei den Kosten gute Werte. Sie kommen aber bei der Risikobegrenzung nicht über eine mittlere Einstufung hinaus. Bei den Landesdarlehen zur Finanzierung der Studiengebühren profitieren Bafög-Empfän­ger in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen dadurch, dass sie einen nachträglichen Darlehenserlass erhalten können, wenn eine bestimmte Schuldensumme über­schritten wird. Schlecht in punkto Risikobegrenzung schneiden Berliner Bank, Berliner Sparkasse und L-Bank Baden-Württemberg ab.

Die CHE-Experten haben die Studienkredite im Hinblick auf fünf Fragen untersucht: Welche Ge­samtkosten entstehen? Bleibt man trotz Studienkredit weiterhin auf die Eltern angewiesen, weil das Auszahlungsvolumen niedrig ist oder entsprechende Sicherheiten benötigt werden? Wird das Schuldenrisiko begrenzt, etwa durch fixierte Zinssätze? Sind Fach-, Ortswechsel, Praktika und Auslandsaufenthalte möglich? Und: Wie leicht ist der Kredit erhältlich? Um die Fragen zu beant­worten, wurden insgesamt 15 Indikatoren betrachtet.

Welches Angebot unterm Strich das Beste ist, lässt sich nach Einschätzung des CHE nicht pau­schal beantworten. So schneidet beispielsweise das Angebot der KfW-Förderbank in vielen Kate­gorien gut ab, die Zahlung setzt allerdings bei Auslandssemestern aus. Umgekehrt ist das Angebot der Dresdner Bank zwar relativ teuer, bietet aber deutlich mehr Flexibilität als andere Angebote und kann für Auslandssemester sogar ausgeweitet werden. "Je nach persönlicher Situation und Plänen sind die Angebote unterschiedlich attraktiv", sagt Projektleiter Markus Langer. "Der Ein­zelne kann selbst am besten entscheiden, ob ihm zum Beispiel niedrige Kosten wichtiger sind oder eine wirksame Risikobegrenzung." Neben dem Kreditvergleich enthält der CHE-Studienkredit-Test daher auch Tipps für unterschiedliche Typen von Studierenden.

Nach Auffassung des CHE zeigt der Vergleich der Kreditangebote, dass die in vielen Ländern ge­planten Studiengebühren weitgehend sozial abgesichert sind. Ein Rückgang der Studentenzahl sei daher nicht zu befürchten, meint CHE-Chef Professor Detlef Müller-Böling: "Es gibt inzwischen eine erstaunliche Breite und Vielfalt an interessanten Kreditmodellen - darum glaube ich nicht, dass die Zahl der Studienanfänger wegen der Gebühren sinken wird."

Rückfragen an:

CHE: Markus Langer, Telefon: 0 52 41 / 97 61 31; E-Mail: markus.langer@che.de

Capital: Henning Baethge, Telefon: 0 221 / 49 08-255; E-Mail: bg@capital.de

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