Deutschland genießt zu China ein Sonderverhältnis – noch. Doch je mehr der politische und wirtschaftliche Wettbewerb zunimmt, umso mehr muss sich Deutschland auf Konflikte einstellen. Starken deutschen Interessen stehen bisher aber oft nur schwache Instrumente gegenüber.
Zu diesem Fazit gelangt Berhard Bartsch, Senior Expert im Programm „Deutschland und Asien“ der Bertelsmann Stiftung, in seiner Analyse der deutsch-chinesischen Beziehungen in diesem Asia Policy Brief. Er betont die engen wirtschaftlichen und politischen Verbindungen zwischen beiden Ländern und zeigt anhand von aktuellen Diskussionen zugleich mögliche Bruchstellen auf, an denen die bislang harmonische Grundstimmung gefährdet ist.
Deutschland sollte sich darauf einstellen, künftig mit China auch Auseinandersetzungen führen zu müssen, die härter sein werden als in der Vergangenheit. Bisher seine solche Konflikte kaum eingeübt. „Die Herausforderung“, so Bartsch, „wird darin bestehen, Strukturen zu schaffen, um Konflikte aushalten und so weit isolieren zu können, dass sie nicht andere Bereiche der Beziehungen belasten. Dafür ist es notwendig, das Bewusstsein für die eigenen Interessen zu schärfen und Instrumente zu entwickeln, um diese möglichst auch durchsetzen zu können.“