Die Integration des Pflegewesens in die Gesundheitssysteme ist international eine große Aufgabe. Bis vor einigen Jahrzehnten litt der typische Patient des Gesundheitssystems an einer akuten und heilbaren Krankheit. Heute leidet er an chronischen Krankheiten und altersentsprechenden Einschränkungen seiner Gesundheit. Damit stehen die Gesundheitssysteme vor neuen Herausforderungen. Nahezu alle Regierungen sind bestrebt, die Pflege in die Gesundheitssysteme zu integrieren. Der Grund dafür liegt in der Erkenntnis, dass die Progression der Pflegebedürftigkeit nicht nur die Lebensqualität reduziert, sondern auch mit einer verstärkten Inanspruchnahme des Gesundheitssystems einhergeht. Es gibt jedoch Möglichkeiten, das Fortschreiten der Pflegebedürftigkeit zu verlangsamen: Die Gesundheitsversorgung sollte altersfreundlicher gestaltet sein, indem Gesundheitserhaltung und Krankheitsvermeidung verstärkt werden („gesundes Altern“). Voraussetzung dafür ist eine „moderne“ Definition der Pflege, die aktivierend statt kompensatorisch ist und eine feste Säule des Gesundheitssystems bildet. Europaweit werden die Gesundheitssysteme in diesem Sinne neu ausgerichtet. Österreich jedoch reagiert auf diese Entwicklung kaum und hat nun sogar Schritte unternommen, die in die Gegenrichtung zeigen.
Europäisches Bureau für Politikberatung und Sozialforschung Wien (eb), Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)
Ass. Prof. Dr. Ernest G. Pichlbauer
Das österreichische Pflegesystem: Ein europäischer Sonderfall
- Ausgabeart
- Erscheinungstermin
- 15.05.2018
- Umfang/Format
- 32 Seiten, PDF
Format
-
PDF
Preis
kostenlos