Ball flach halten: Faktencheck Brasilien

Richtig ist: Brasilien hat immense soziale Probleme – Falsch ist: dies der Regierung anzulasten

Die Fußballweltmeisterschaft hat die politische und wirtschaftliche Entwicklung in Brasilien stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Kritische Medienbeiträge berichten von Verarmung und Ausschreitungen in Elendsvierteln, Protesten gegen Korruption und Verschwendung sowie einer politischen Klasse, die sich zunehmend von ihren Bürgern entfernt hat. Aber zeichnet das ein zutreffendes Bild von der aktuellen Situation und den Regierungsleistungen der Partido dos Trabalhadores (PT)?

Richtig ist, dass Millionen von Brasilianern arm, unterernährt und sozial ausgegrenzt sind. Es ist auch zutreffend, dass kaum ein Land der Welt eine so ungleiche Einkommensverteilung wie Brasilien aufweist. Es wäre aber nach Einschätzung des Transformationsindex BTI der Bertelsmann Stiftung völlig falsch, daraus eine Generalabrechnung mit den Regierungen der brasilianischen Arbeiterpartei ausgerechnet im Bereich der Sozialpolitik abzuleiten. Seit Amtsantritt von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva (2003-2010) und fortgesetzt durch seine Nachfolgerin Dilma Rousseff steht die Bekämpfung von Armut und sozialer Ungleichheit ganz oben auf der Tagesordnung der brasilianischen Politik – und das durchaus erfolgreich.

Im beiliegenden Faktencheck Brasilien bieten wir Ihnen eine Übersicht sowohl über die aktuellen sozioökonomischen Probleme des Landes, aber auch über die Fortschritte in den Bereichen Armutsbekämpfung, soziale Inklusion, Antikorruptionspolitik und Bürgerbeteiligung. Der Text zeichnet anhand dieser Faktoren ein differenziertes Bild der Proteste im WM-Gastgeberland. Könnte es sein, dass die Demonstrationen eher für die Stärken Brasiliens als gegen sie sprechen? Eine Antwort finden Sie im Faktencheck Brasilien, den Sie rechts als PDF-Datei herunterladen können.