Von Winston Churchill stammt die Empfehlung: "Wie schön die Strategie auch ist, von Zeit zu Zeit sollte man sich ihre Resultate ansehen." Ganz ähnlich klang der Tenor der Zoom-Diskussionsrunde am gestrigen Abend, die sich mit der nur wenige Stunden zuvor präsentierten ersten Nationalen Sicherheitsstrategie in der Geschichte der Bundesrepublik auseinandersetzte. Auf Einladung der Bertelsmann Stiftung und der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) teilten renommierte Persönlichkeiten der Außen- und Sicherheitspolitik aus verschiedenen Ländern ihre Gedanken zu diesem Grundsatzdokument der Bundesregierung. Ihre Quintessenz: Die Strategie ist ein großer und richtiger Schritt für Deutschland – aber es kommt jetzt darauf an, Worten Taten folgen zu lassen. Oder, wie der Titel der Zoom-Diskussion bereits fragte: "Germany's first National Security Strategy – what is next?".
Tobias Lindner, Staatsminister im Auswärtigen Amt, erläuterte einleitend die Grundzüge der Nationalen Sicherheitsstrategie. Sie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der innere wie äußere Bedrohungen für die Sicherheit des Landes gebündelt betrachtet. Aspekte klassischer Verteidigungspolitik finden sich ebenso darin wie die Widerstandskraft der deutschen Demokratie gegenüber Desinformation und Populismus, die Rohstoffversorgung, der Schutz kritischer Infrastruktur (z.B. Energie, Kommunikation), Finanzstabilität, Cybersicherheit, Klimaschutz und Biodiversität sowie globale Gesundheitskrisen.