Mitarbeitendenfoto von Cathryn Clüver Ashbrook

Cathryn Clüver Ashbrook analysiert die Lage nach dem Attentat auf Trump

Cathryn Clüver Ashbrook, Transatlantik-Expertin der Bertelsmann Stiftung, ist eine wichtige Ansprechpartnerin der Medien, wenn es um den US-amerikanischen Wahlkampf geht. Am Wochenende hat sie in zahlreichen Interviews das Attentat auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump eingeordnet. Unter anderem bei zdf heute live hat sie in einem rund 20-minütigem Interview erklärt, welche Auswirkungen der Anschlag auf Trump im Wahlkampf haben wird. 

 

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Jochen Arntz
Vice President Media Relations

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Sie sei, wie alle anderen Beobachter auch, geschockt vom Attentat auf Donald Trump. "Das ist eine Zäsur in diesem ohnehin schon schwierigen Wahlkampf.“ Der Angriff falle in eine volatile, zugespitzte politische Lage. "Das Land kann sich schon jetzt kaum mehr einigen auf Fakten, auf Realitäten", sagt Clüver Ashbrook. "Die Auswertung dieses Anschlags dürfte für viele zu einer Wahlentscheidung führen."

Trump werde versuchen, das Attentat für seinen Wahlkampf zu nutzen. Die Republikaner würden den Anschlag "ganz klar politisieren", das sehe man schon an den aktuellen Kommentaren der Parteikollegen, erklärt Clüver Ashbrook. "Ein Moment der nationalen Einigung ist nicht in Sicht." 

Der amtierende US-Präsident und Kandidat für eine weitere Amtszeit Joe Biden werde versuchen, "präsidentiell aufzutreten": "Das haben wir in den letzten Stunden schon erlebt: Er hat versucht auf das Land beruhigend einzuwirken. Er hat gesagt, politische Gewalt hat in den Vereinigten Staaten nichts zu suchen, das gehört nicht zur politischen Auseinandersetzung."  

Biden habe immer wieder betont, er sei der Kandidat, der das Land einen könne. "Das ist mitnichten der Fall. Das Land ist gespalten wie nie", sagt Clüver Ashbrook. 

Die Rhetorik spitze sich derart zu, dass es vermutlich noch weitere ähnlich volatile Situationen geben werde. "Das macht die nächsten 100 Tage schwieriger. Auch für die Europäische Union."