Ein Junge spielt mit einem Spielzeugauto. Im Hintergrund ist ein gemaltes Bild einer Stadt mit Windkraftanlagen und Sonnenenergiekollektoren.

Die Stadt der Zukunft – eine „Urbane Wildnis“

Mehr Grün und natürliche Lebensräume, weniger Abfall und ein geringer Ressourcenverbrauch sowie angemessener und bezahlbarer Wohnraum in ausreichendem Umfang: Wenn es nach den Bürger:innen geht, werden sich unsere Städte in Zukunft deutlich von den heutigen unterscheiden. 

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Oliver Haubner
Senior Project Manager

Inhalt

Die „Urbane Wildnis“ – eine Kommune, die dem Verlust der Artenvielfalt entgegensteuert, die vielfältige Lebensräume für Flora und Fauna bietet und diese auch auf neue Weise in bebaute Flächen integriert – ist für die deutsche Bevölkerung die bevorzugte Vision zur Stadt der Zukunft. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung, die das Meinungsforschungsinstitut Kantar Public im Auftrag unserer Stiftung durchgeführt hat. Den geringsten Anklang fand die „Sharing City“, in der die Menschen ihren Besitz und ihren Konsum auf das wesentliche konzentrieren, diverse Dinge häufiger teilen und leihen, anstatt sie zu kaufen.

Für die Befragung wurden neun Zukunftsvisionen, abgeleitet aus den SDGs, zur Diskussion gestellt. Vereinfachte Vorstellungen davon, wie die Stadt der Zukunft organisiert und beschaffen sein könnte. Wohin soll sich die (Stadt-)Gesellschaft entwickeln und worauf kann aufgebaut werden? Abgefragt wurden positiv geprägte Zukunftsbilder für die nachhaltigere Stadt von morgen.

Dicht gefolgt wird die „Urbane Wildnis“ von der „Abfallfreien Stadt“. Dieses Modell orientiert sich am Prinzip der Kreislaufwirtschaft und reduziert die Ressourcen- und Energieverbräuche auf ein notwendiges Minimum. An dritter Stelle liegt „Wohnraum für Alle“: Die Stadt der Zukunft, die allen Menschen einen ausreichenden, angemessenen und bezahlbaren Wohnraum bietet.

Deutlicher Handlungsbedarf bei der Umsetzung vor Ort

Der Ergebnisbericht des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) fördert nicht unerheblichen allgemeinen Handlungsbedarf zutage. Denn der Umsetzungsstand aller neun abgefragten Visionen liegt jeweils deutlich hinter ihrer Erwünschtheit.

Auch wenn die „Urbane Wildnis“ das Konzept ist, das aus Sicht der Befragten schon heute am stärksten umgesetzt ist, zeigt sich eine deutliche Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die größte Diskrepanz zwischen der Erwünschtheit in der Zukunft und dem aktuellen Umsetzungsstand jedoch findet sich beim Konzept „Wohnraum für Alle“. Dementsprechend zeigt sich hier der größte kommunale Handlungsbedarf hin zu mehr Nachhaltigkeit. Die geringste Notwendigkeit, aktiv zu werden, sehen die Befragten bei der „Sharing City“, der von ihnen am wenigsten gewünschten Zukunftsvision.

Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist das Klima am wichtigsten

Die Vorstellungen der jungen Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren unterscheiden sich in einigen Aspekten deutlich von denen der befragten Gesamtbevölkerung. Klima, Umwelt und Energie liegen ihnen besonders am Herzen. Auch die Vision der „Selbstversorgenden Stadt“ findet bei ihnen mehr Zuspruch. Besonders wichtig ist ihnen die „Autofreie Stadt“. Sie thematisieren deutlich häufiger soziale Themen und das gesellschaftliche Miteinander im Zusammenhang mit ihren Wünschen an die nachhaltigere Stadt der Zukunft. Direktdemokratische Angebote finden sie wünschenswerter als andere Altersgruppen. Das zeigt einen starken Wunsch nach Partizipation, den es stärker zu nutzen gilt.

Download, Visionen und Grafiken

Ziel des Projektes

Ziel des Projekts "Agenda 2030 - Nachhaltige Entwicklung vor Ort" ist es, die verantwortlichen Akteure in der Kommunalverwaltung und -politik darin zu unterstützen, ein wirkungsorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement umzusetzen. Hierdurch können deutsche Kommunen einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), der Agenda 2030 leisten, die 2015 von den Vereinten Nationen beschlossen wurde.
Darüber hinaus unterstützt das Projekt Bürgerinnen und Bürger sowie Akteure aus der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft vor Ort, sich aktiv für eine nachhaltige Entwicklung auf Basis der SDGs einzusetzen.


Wenn Sie mehr über unsere Arbeit im Projekt "Agenda 2030 - Nachhaltige Entwicklung vor Ort" erfahren möchten, dann informieren wir Sie gerne. Wir freuen uns auf Sie!