Gruppe während einer Konferenz.

Mehr Open Data aus der Zivilgesellschaft

Das Projekt "Daten für die Gesellschaft" hat am 21. März gemeinsam mit zahlreichen Non-Profit-Organisationen im Quadriga-Forum in Berlin einen zweiten Workshop zum Explorationsvorhaben "Open Data & Zivilgesellschaft" durchgeführt.

Ansprechpartner

Foto Petra Klug
Petra Klug
Senior Project Manager
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Mario Wiedemann
Senior Project Manager
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Nina Hauser
Project Manager

Am 21. März fand im Berliner Quadriga-Forum der zweite in einer Reihe von Workshops mit Non-Profit-Organisationen statt. Auf Einladung des Projekts „Daten für die Gesellschaft“ nahmen Vertreter:innen zahlreicher Organisationen wie zum Beispiel Körber-Stiftung, Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt, Wikimedia, Deutsches Rotes Kreuz oder Deutsche Welthungerhilfe teil. Das Ziel des Explorationsvorhabens ist es, gemeinsam Wege zu finden, um deutlich mehr offene Daten von Non-Profit-Organisationen bereitzustellen und durch diese nutzbar zu machen.

Hintergrund des Vorhabens „Open Data & Zivilgesellschaft“

Mit Open Data werden in Deutschland häufig Open​​ Government Data bezeichnet: Daten, die von der öffentlichen Verwaltung kostenlos, maschinenlesbar und zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Die Bereitstellung von Daten muss sich aber nicht auf Körperschaften des Bundes, der Länder oder der Kommunen beschränken.

Eine Vorreiterrolle könnte die (organisierte) Zivilgesellschaft einnehmen. Zum einen können Daten der öffentlichen Verwaltung für zivilgesellschaftliche Organisationen ein nützliches Werkzeug sein, um die Notwendigkeit von Fördermitteln zu belegen, Berichte oder Artikel auf Basis von Daten zu erstellen oder Anhaltspunkte für künftige Aktivitäten zu ermitteln. Zum anderen kommen sie aber auch selbst als Datenbereitstellerinnen infrage. So verfügen zivilgesellschaftliche Organisationen oft selbst über spannende Daten, die anderswo nicht zur Verfügung stehen. Mit der Bereitstellung offener Daten können sie über ihre Projektaktivitäten hinaus zum Gemeinwohl beitragen. Bisher gibt es in Deutschland jedoch nur wenige zivilgesellschaftliche Organisationen, die Open Data zur Verfügung stellen. Mit der Bewegung im öffentlichen Sektor ergibt sich nun die Gelegenheit die Kursrichtung im Umgang mit Daten in der Zivilgesellschaft mit den Werten der Open Data Kultur zu prägen.

Die Bertelsmann Stiftung hat sich in diesem Zug auch selbst zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren deutlich mehr offene Daten zu veröffentlichen. In manchen unserer Projekte ist Open Data bereits fest verankert (zum Beispiel im Wegweiser Kommune mit offenen Lizenzen und technischer Schnittstelle). Perspektivisch möchten wir in der Stiftung einen „Open by Default“-Ansatz verfolgen und alle Daten, bei denen dies rechtlich möglich ist, auch offen zur Verfügung stellen.

Das weitere Vorgehen im Vorhaben „Open Data & Zivilgesellschaft“

Nachdem im November 2022 während des Kick-off-Worksh​ops offene Fragen und Bedarfe aus den Reihen der teilnehmenden Organisationen gesammelt wurden, befindet sich das Explorationsvorhaben nun in der Konzeptionsphase. Zu den wichtigsten Themen (Infrastruktur eines Open Data Portals, konkreter Nutzen und Best Practices für Open Data) bildeten sich bereits zu Beginn des Jahres Arbeitsgruppen. Deren Ergebnisse wurden nun beim zweiten Präsenzworkshop am 21. März im Quadriga-Forum mit rund 30 Teilnehmenden diskutiert. Darüber hinaus wurden konkrete technische Bausteine für Portallösungen evaluiert und die Initiative in ein Wirkmodell eingebettet. Rundum: In der Konzeptionierung soll und darf das Vorhaben nah mit seiner zukünftigen Zielgruppe zusammenarbeiten. In den kommenden Wochen werden die Ergebnisse des zweiten Workshops konsolidiert und in einer Bestandsaufnahme die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Initiative rund um Offene Daten von und für die Zivilgesellschaft geprüft. Im dritten Workshop soll dann erarbeitet werden, welche unterschiedlichen Rollen mögliche Projektpartner:innen einnehmen könnten. Die Ergebnisse der Workshops und Arbeitsgruppen finden im Herbst Eingang in ein evidenzbasiertes Konzeptpapier. ​

Das Projektteam führt kontinuierlich Gespräche mit weiteren Interessierten und möglichen Partner:inne​n. Dazu nutzen wir auch die Fördermitgliedschaft der Bertelsmann Stiftung im GovTech Campus, um innerhalb des dortigen Ökosystem aus Verwaltung, Technologieunternehmen und perspektivisch auch der Zivilgesellschaft, konzeptionelle und technische Kooperationen zu begründen. Sie sind interessiert? Dann zögern Sie nicht, einen unserer Ansprechpartner:innen zu kontaktieren – wir nehmen Sie gerne in unser Netzwerk auf.​