Coverbild des Buches Anders wird gut. Radfahrer und Skateboarder vor einer Backsteinwand

Anders wird gut – Berichte aus der Zukunft des gesellschaftlichen Zusammenhalts

Wie gelingt es uns gemeinsam, den gesellschaftlichen Wandel zu gestalten? Wie stärken wir den Zusammenhalt in Zeiten von Krise und Verunsicherung? In unserem neuen Buch haben wir Beispiele zusammengetragen, die Hoffnung machen. Reportagen aus der ganzen Republik, kombiniert mit aktuellen Ergebnissen aus der Sozialforschung. 

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Dr. Kai Unzicker
Senior Project Manager

Inhalt

Wir befinden uns an einem kritischen Punkt unserer gesellschaftlichen Entwicklung. Rasche und grundlegende Veränderungsprozesse wie die Digitalisierung und der demografische Wandel bedeuten enorme Herausforderungen. Hinzu kommen die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, die Auseinandersetzungen über Migration und Flucht sowie nicht zuletzt, die Klimakrise. Angesichts dieser Krisen und rasanten Veränderungen suchen viele Menschen nach Orientierung. Viele sorgen sich auch um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. 

Seit über zehn Jahren untersuchen wir empirisch bei der Bertelsmann Stiftung mit dem "Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt", wie sich das soziale Miteinander verändert. Jetzt haben wir die Erkenntnisse aus unseren zahlreichen Studien mit den Erfahrungen und Erlebnissen von Menschen aus dem ganzen Land verbunden. Verena Carl und Kai Unzicker haben sich für das neue Buch "Anders wird gut" auf eine lange Reise durch Deutschland begeben und Reportagen mitgebracht, die vom Zustand des Zusammenhalts berichten. 

Wir konnten uns kaum retten vor Hilfsbereitschaft.

So berichtete es eine Gesprächspartnerin, die Geflüchtete aus der Ukraine aufnahm

Das Buch nimmt die aktuellen Herausforderungen für Demokratie und Zivilgesellschaft in den Blick: wachsende Entfremdung von der Politik und die Veränderung im Parteiensystem, den demographischen Wandel, die strukturellen Umbrüche auf dem Arbeitsmarkt, eine neue Art des Medienkonsums und der Informationsweitergabe. Dabei bleibt es aber nicht, bei der Krisendiagnose, sondern im Gegenteil: Es werden die Stellschrauben in den Blick genommen, die uns zur Verfügung stehen, um den Wandel zum Guten zu wenden und die Transformation kreativ zu gestalten. 

Die Autor:innen haben dafür einen langen Weg zurückgelegt und berichten von Begegnungen mit Aktivist:innen und Ehrenamtler:innen, engagierten Privatpersonen und Politiker:innen, Polizist:innen und einer Schulleiterin. Sie sind Menschen und Initiativen begegnet, die sich auf ihre Weise dem Wandel stellen, Altes neu denken und auf ungewöhnlichen Wegen die vielfachen Herausforderungen unserer modernen Gesellschaft angehen. Etwa den Kampf gegen Demokratiemüdigkeit, für bürgerschaftliches Engagement, Generationengerechtigkeit und mehr Diversität oder die Frage nach Chancengerechtigkeit. Oder danach, was in einer mobilen Welt als sozialer Kitt taugt. 

Was nötig ist, um eine gute Zukunft zu gestalten

Am Ende ihrer Reise durch ein Deutschland im Wandel kommen die Autor:innen zu einem für manche vermutlich überraschenden Fazit: Anders wird gut! Die Zukunft bietet Möglichkeiten. Sie mahnen aber auch, dass eine positive Zukunft kein Selbstläufer ist, sondern gemeinsamer Anstrengungen bedarf. Auf der Basis der zahlreichen Gespräche und der empirischen Befunde formulieren sie zehn Handlungsempfehlungen, damit die Zukunft nicht nur anders, sondern auch tatsächlich gut wird. Hierzu gehört unter anderem, dass wir auf lokaler Ebene die Räume schaffen, für Begegnung, Austausch und Debatte. 

Wir müssen den Zusammenhalt aktiver und bewusster gestalten, Brücken bauen, ihn pflegen und hegen, weil wir sonst die großen Transformationsaufgaben kaum bewältigen können, die vor uns liegen. Nur so gelingt es uns, aufeinander achtzugeben, sodass niemand unter die Räder kommt, niemand allein gelassen wird mit Sorgen und Ängsten und die radikalen Kräfte keine Andockpunkte finden.

Verena Carl und Kai Unzicker, Anders wird gut, Seite 191

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