Unterwasserlandschaft mit Fischen und Korallen

Ozeane im Fokus: NextGen Impact Community setzt am Vorabend des Impact Festival ein Zeichen für den Schutz der Biodiversität

Am Abend des 29. Oktober 2024 lud die Bundesinitiative Impact Investing zusammen mit der Bertelsmann Stiftung NextGen Impact Investor:innen ins Senckenberg Institut in Frankfurt ein. Rund 30 Investor:innen und weitere Fachexpert:innen kamen im Parthenon Saal zusammen, um sich mit einem der drängendsten Themen unserer Zeit auseinanderzusetzen: die Rolle der Ozeane für die Biodiversität. Die Veranstaltung diente nicht nur als fachlicher Austausch, sondern auch als Appell, den Schutz der Meere durch Impact Investing in den Fokus zu rücken.

Ozeane als Schlüssel zur Biodiversität – Einblicke von Senckenberg

Den Auftakt der Veranstaltung gestalteten Dr. Martin Čepek und Charlotte Hemmink vom Senckenberg Institut. Sie begrüßten die Teilnehmenden herzlich und stellten die Arbeit des Instituts vor, das weltweit für seine Forschungen zur Biodiversität bekannt ist. Im Fokus des Abends stand die Keynote von Prof. Dr. Julia Sigwart, der Leiterin der Makalogie des Instituts, die die zentrale Rolle der Ozeane für eine intakte Biodiversität und deren weitreichende Wechselwirkungen mit Gesundheit, Ernährung und Klimastabilität hervorhob.

In ihrem Vortrag beschrieb Prof. Sigwart die erstaunlichen Anpassungsfähigkeiten und „Superkräfte“ der Tiefseeorganismen, die ihnen das Überleben an extremen Standorten ermöglichen. Neben ihrer faszinierenden Anpassungskraft tragen Tiefseeorganismen und die Ozeane als Ganzes entscheidend zum globalen Kohlenstoffkreislauf bei: Durch ihre enorme Speicherkapazität und Prozesse wie die biologische Pumpe – also das Absinken toter Organismen bis in tiefere Wasserschichten oder auf den Meeresboden – wird Kohlenstoff langfristig in der Tiefsee gespeichert und der Atmosphäre entzogen. Diese Vielfalt und Funktion mariner Organismen sind unverzichtbare Stützen für das ökologische Gleichgewicht.

Prof. Sigwart mahnte jedoch, dass selbst die entlegensten Regionen der Ozeane zunehmend durch menschliche Eingriffe bedroht sind. Besonders der Tiefseebergbau stellt eine ernsthafte Bedrohung dar. Sie appellierte, auf nachhaltigere Alternativen wie Recyclingtechnologien zu setzen, statt immer neue Rohstoffe aus der Tiefsee zu entnehmen. Ihre Botschaft ist klar: Nur durch den gezielten Schutz der Meere kann die einzigartige Biodiversität erhalten und die Zukunft unserer globalen Umwelt gesichert werden. Die Menschheit sollte Tiefsee-Organismen und deren Lebensräume nicht schon zerstören, bevor wir überhaupt ihre Geheimnisse verstanden und von ihnen gelernt haben.

Die Rolle der Investor:innen zum Schutz der Biodiversität

Im Anschluss an die Keynote gab Antje Biber von FERI einen aufschlussreichen Einblick in die Bedeutung der Biodiversität aus der Sicht von Investor:innen. Sie betonte die Verantwortung von Kapitalgeber:innen, nachhaltige Praktiken aktiv zu fördern, und präsentierte konkrete Ansätze für Impact Investing in diesem Bereich. Dabei ging sie auf die wirtschaftliche Relevanz der Biodiversität ein und zeigte, wie Investitionen in die Natur nicht nur ökologische, sondern auch finanzielle Chancen eröffnen können.

In der anschließenden Diskussion wurde die Verantwortung der Investor hervorgehoben, ökologische und ökonomische Ziele zu vereinen, um sowohl den Schutz der Natur als auch nachhaltige Renditen zu sichern. Dabei standen Start-ups im Fokus, die mit innovativen Ansätzen zur Förderung der Biodiversität und der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle einen wichtigen Beitrag leisten.

Ein Aufruf zum Handeln für die NextGen Impact Community

Die Veranstaltung war mehr als ein Auftakt zum Impact Festival. Es war ein Aufruf zum Handeln für alle Beteiligten. Im Rahmen des Arbeitskreises für Privatinvestor:innen und Family Offices der Bundesinitiative wird die NextGen Impact Community auch weiterhin eine Plattform finden, um über innovative Ansätze zu diskutieren und konkrete gemeinsame Lösungen zu entwickeln.

Ein herzliches Dankeschön an das Team des Senckenberg Instituts, insbesondere an Julia Sigwart, Charlotte Hemmink und Martin Cepek, sowie Antje Biber von FERI.

Über die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung erforscht die Biodiversität und den Klimawandel, um das Zusammenspiel von Leben, Atmosphäre, Wasser, Boden und Mensch zu verstehen. Ihre drei Hauptbereiche sind Sammlungen als Archive des Lebens, Wissenschaft und Forschung für eine zukunftsfähige Erde sowie die Vermittlung in den Museen. Senckenberg arbeitet partizipativ, international und transdisziplinär mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, um Lösungen für den Erhalt der Biodiversität zu finden. Strategische Projekte an der Schnittstelle von Mensch, Natur und Wirtschaft zielen darauf ab, die Ökosysteme zu schützen und zukunftsfähige Handlungsoptionen zu entwickeln.