Mann und Frau mit Lupe vor abstraktem Hintergrund mit Graphen und Diagrammen

Wirkungsmanagement in impact-orientierten Start-ups

Was ist Wirkung? Warum sollten sich impact-orientierte Start-ups mit ihrem Wirkungsmanagement befassen und welche Herausforderungen gibt es dabei? Auf diese und weitere Fragen gibt der Policy Brief Antworten und zeigt auf, wie der Zugang und die Umsetzung von Wirkungsmanagement für Start-ups und Impact Investor:innen verbessert werden kann.

Ansprechpartner

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Marc Wolinda
Project Manager
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Cornelia Nyssing
Senior Project Manager

Inhalt

Für die Nachhaltigkeitstransformation der deutschen Wirtschaft bedarf es einer Vielzahl von Innovationen. Start-ups können maßgebliche Treiber neuartiger Produkte, Dienstleistungen und Produktionsprozesse sein, weshalb jene unter ihnen, die die Lösung gesellschaftlicher Probleme in das Zentrum ihres unternehmerischen Handelns stellen, eine zentrale Rolle beim Umbau unserer Wirtschaft spielen.

Diese impact-orientierten jungen Unternehmen stehen vor besonderen Herausforderungen, da bei ihnen die Profitmaximierung nicht im Fokus des Geschäftsmodells liegt und daher der Zugang zu Risikokapital erschwert ist. Zudem erwarten die Investor:innen, die bewusst in impact-orientierte Start-ups investieren, häufig sehr frühzeitig einen Nachweis der erzielten gesellschaftlichen Wirkung.

Was ist ein impact-orientiertes Start-up?
  • Das Unternehmen ist jünger als zehn Jahre.
  • Es verfolgt das primäre Ziel, eine oder mehrere gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen.
  • Es nutzt unternehmerische Mittel und innovative Ansätze (Produkte, Geschäftsmodelle etc.) zur Lösung der Herausforderung(en).
  • Es stellt durch Wirkungsmanagement sicher, dass die Wirkungsziele langfristig verfolgt werden

Wirkung von impact-orientierten Start-ups

Impact-orientierte Start-ups bieten Lösungen, z.B. in Form von Maßnahmen, an, die zu einem veränderten Verhalten oder zur Verbesserung von Lebenssituationen der betroffenen Menschen beitragen sollen. Diese Veränderungen, die durch die gezielten Maßnahmen erreicht werden, werden als Wirkung des Start-ups bezeichnet. Die Abbildung verdeutlicht die beobachtete Veränderung im Verlauf der Zeit, in der die Maßnahmen bzw. Aktivitäten durchgeführt wird.

Eine Schwierigkeit ist es, zwischen der auf das Start-up zurückzuführenden Veränderung und der Veränderung, die im Vergleich zur Ausgangssituation ohnehin eingetreten wäre (Baseline), zu unterscheiden. Die beigesteuerte Veränderung stellt den tatsächlichen Mehrwert des Unternehmens für die Gesellschaft dar, weshalb die Unterscheidung wichtig ist.

Wirkungen werden von den Start-ups direkt, beabsichtigt und im positiven gesellschaftlichen Sinn angestrebt. Es können allerdings auch indirekte, unbeabsichtigte und gar negative Wirkungen auftreten, die durch ein effektives Wirkungsmanagement offengelegt und eingedämmt werden können.

Wie kann Wirkungsmanagement gestärkt werden?

Insgesamt liegt bei impact-orientierten Start-ups bereits ein ausgeprägtes Bewusstsein für die angestrebte gesellschaftliche Wirkung vor. Damit das Unternehmen jedoch auch tatsächlich systematisch seine Wirkung durch Wirkungsmessung und -management (IMM) misst und steuert, müssen folgende Punkte vorangebracht werden:

  • Komplexität verringern durch die Entwicklung eines harmonisierten IMM-Rahmenwerkes und durch branchenspezifische und produktorientierte Wirkungsmodelle
  • Wirkungskompetenzen stärken durch bedarfsorientierte Weiterbildungsformate
  • Ressourcen schonen durch die Berücksichtigung von Entwicklungsstufen
  • Anforderungen transparent machen durch die Vereinheitlichung der Impact Due Diligence von Investor:innen

Die Förderung dieser Punkte sowie eine weitere Annährung von Start-ups und Investor:innen können die jungen Unternehmen in ihrem Wirkungsmanagement unterstützen und dazu beitragen, dass diese effektiver ihre Wirkung messen, steuern und kommunizieren und dadurch ihr volles Wirkungspotential ausschöpfen können.

Die Inhalte dieses Policy Briefs sind im Partnerkonsortium, bestehend aus Phineo, Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND), der Bundesinitiative Impact Investing (BIII) und der Bertelsmann Stiftung erarbeitet worden. Im vergangenen Jahr wurde eine Reihe von leitfadengestützten Fokusgruppeninterviews mit Gründer:innen, Investor:innen und Vertreter:innen von Intermediären, aus Ministerien und aus Verbänden (insgesamt 22 Personen) durchgeführt. Das Ziel war es, die konkreten Bedarfe und Anforderungen an Wirkungsmessung und -management zu identifizieren und Handlungsempfehlungen sowohl für die Politik als auch für die handelnden Akteure im Feld abzuleiten.

Policy Brief