Frau mit Rückenansicht sitzt inmitten von Gepäck und

Ukraine: Online Austausch - Ankommen leicht gemacht!

Eine nicht absehbare Anzahl von Menschen aus der Ukraine muss in den Kommunen untergebracht und versorgt werden. Dazu gehören Clearing, Sozialleistungen, medizinische Versorgung sowie Registrierung als Planungsgrundlagen und als Voraussetzungen für soziale Unterstützung sowie für die nächsten Integrationsschritte. Die verschiedenen Behördengänge (Aufenthalt, Gesundheit, Soziales etc.) sind bisher ein Engpass und für alle Seiten noch zu aufwendig. Ankommen leicht gemacht – aber wie? Als Good Practice Beispiele präsentierten zum einen die Landeshauptstadt Stuttgart ihr neues behördenübergreifendes Ankunftszentrum und zum anderen die Stadt Wuppertal ihr „Haus der Integration“, in dem die Menschen aus der Ukraine die verschiedenen Stationen durchlaufen können.  Fast 60 ZOOM-Gäste nahmen an diesem dritten Ukraine: Online Austausch aktiv teil.

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Einen Tag vor dem Ukraine: Online Austausch, also am Montag, 9. Mai, wurde das neue Ankunftszentrum Stuttgart eröffnet. „Wichtig war uns, dass es direkt in der Nähe unseres Hauptbahnhofs liegt, wo täglich 50-100 Menschen aus der Ukraine ankommen“, erläuterte Gabriele Reichardt, Leiterin der Strategischen Sozialplanung beim Referat Soziales und gesellschaftliche Integration der Landeshauptstadt Stuttgart. In diesem Ankunftszentrum „Arrival Ukraine“ sind die Anlaufstellen unter einem Dach untergebracht: Ausländerbehörde, Sozialamt, Gesundheit, viele Ehrenamtliche und Sprachmittler. Es ist also im wörtlichen Sinne ein „One Stop-Shop“: die Neuankommenden brauchen nicht mehr von „Pontius nach Pilatus“ durch das ganze Stadtgebiet fahren. Auch Spielmöglichkeiten, eine Clearingstation und 8 PIK-Registrierungsstationen sind im Ankunftszentrum untergebracht. In Kürze zieht auch das Jobcenter ein. Wichtig ist der Stadt Stuttgart, dass sich die Menschen erst mal willkommen fühlen.

Einige Wochen vorher, am 16. März, wurde bereits ein „Med Point“ eingerichtet, berichtete Frau Faust-Mackensen, verantwortlich für Gesundheitsförderung, ‐planung und berichterstattung in Stuttgart. Hierzu gehört ein Vor-Clearing, um die Bedarfe festzustellen. „Wir haben aus früheren Erfahrungen mit Geflüchteten gelernt, wie wichtig es ist, Gesundheitsversorgung von Anfang an zu ermöglichen“; so Frau Faust-Mackensen. Dazu gehören auch Impfungen, nicht nur gegen Corona, sondern auch gegen andere Krankheiten.

Die Stadt Wuppertal hat in wenigen Tagen für die Menschen aus der Ukraine Stationen im „Haus der Integration“ mit allen relevanten Partnern eingerichtet. Das „Haus der Integration“ hat zwar eine andere Geschichte, aber die Idee des „One Stop-Shops ist die gleiche. Arlin Cakal-Rasch, Fachbereichsleiterin des Zentrums für Integration, Bildung und kulturelle Vielfalt der Stadt Wuppertal erläuterte Konzept und Haus, das „Service aus einer Hand“ anbietet. Das Haus der Integration ist 2018 eingerichtet worden und hat sich aus vorhergehenden Netzwerk-Projekten entwickelt. Die Neuankommenden aus der Ukraine finden 6 Stationen vor, die sie allesamt im Haus der Integration besuchen können: 1. Anmeldung, 2. Sozialarbeit, 3. Ausländerbehörde, 4. Einwohnermeldeamt, 5. Wirtschaftliche Hilfe, 6. Unterbringung. Stadtverwaltung, Ausländerbehörde, Jobcenter, und andere Akteure sind hier zusammen tätig. „So können wir ein abgestimmtes Integrationshandeln ermöglichen“, so Arlin Cakal-Rasch.  Auch die Einbeziehung von Ehrenamtler:innen sowie des Sprach- und Integrationsmittlerprogramms (SPRINT) sind zentraler Bestandteil des Haus der Integration.

Co-Moderator Henrik Sachs stellte die bisherige Arbeit im entsprechenden Handlungsfeld der Alliance4Ukrain vor.

Im anschließenden Austausch wurden vor allem Fragen an die drei Referentinnen gestellt, aber auch weitere Erfahrungen ausgetauscht.

Der nächste Online-Austausch von Bertelsmann Stiftung, Alliance4Ukraine und Familiengerechte Kommune e.V.  findet am 17. Mai zum Thema Kinderbetreuung statt. Das Format wird jeweils dienstags in der frühen Mittagszeit, in der Regel von 11:30-12:30 angeboten.​​​