Beleuchtete Straßenbahnbrücke bei Nacht. Straßburg. Fahrende Straßenbahn.

Zukunftsagenda Deutschland – Für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Soziale Marktwirtschaft

Die Diagnose ist unstrittig: Die deutsche Volkswirtschaft steckt in einer ernsten Krise und ist zu einer Wachstumsbremse in der EU geworden. Die entscheidende Frage ist: Wie kann der Motor wieder zum Laufen gebracht werden? 

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Dr. Daniel Schraad-Tischler
Director

Inhalt

Deutschlands Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell der „Sozialen Markwirtschaft“ steht vor fundamentalen parallelen Herausforderungen. Dazu zählen

  • die Folgen der globalen Übernutzung natürlicher Ressourcen sowie des menschengemachten Klimawandels,
  • ein abnehmendes Erwerbspersonenpotenzial aufgrund der Alterung der Gesellschaft,
  • der rasante digitale Wandel und technologische Fortschritt im Kontext eines zunehmenden globalen Wettbewerbs sowie
  • massive geopolitische Veränderungen, die die Resilienz Deutschlands und Europas gefährden.

Hinzu kommt, dass die export- und industriebasierte deutsche Volkswirtschaft aufgrund diverser eigener struktureller Schwächen in einer schwerwiegenden Krise steckt und inzwischen zu einer Wachstumsbremse innerhalb der EU geworden ist. Diese strukturellen Schwächen – wie etwa die erheblichen Bürokratiekosten für Unternehmen, eine zu geringe Produktivität, hohe Energiepreise oder über Jahrzehnte ausgebliebene Investitionen in eine moderne Infrastruktur – belasten Standortattraktivität, Investitionsbereitschaft und Wettbewerbsfähigkeit.

Um Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen und gleichzeitig die notwendige Nachhaltigkeitstransformation erfolgreich zu meistern, braucht es eine grundlegende Reformagenda und eine positive Zukunftsvision, die Mut macht und die Menschen im Transformationsprozess mitnimmt. Für den benötigten Aufbruch reicht es deshalb auch bei Weitem nicht aus, nur auf staatliches Handeln zu setzen. Vielmehr sind Eigeninitiative, Unternehmertum und das Engagement eines jeden Einzelnen für die Gesellschaft gefragt, um Deutschlands Zukunftsfähigkeit zu sichern. Einen solchen Aufbruch möchte die Bertelsmann Stiftung mit ihrem Programm „Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft“ unterstützen. Unser strategisches Ziel: eine klimaneutrale, ressourcenschonende und resiliente Wirtschaft, die wettbewerbsfähig ist und soziale Teilhabe ermöglicht.

In den vergangenen Monaten sind von verschiedenen Akteuren diverse „Reformagenden“ und „Zukunftspläne“ vorgelegt worden. Wir haben die in diesen Papieren vorgeschlagenen Maßnahmen nebeneinandergelegt, bewertet und auf Basis unserer eigenen evidenzbasierten Arbeit die aus unserer Sicht wichtigsten Punkte in einem Gesamtkonzept gebündelt. Unsere sieben Handlungsfelder im Überblick:

  1. Die Wirtschaft entfesseln: Private Investitionen, Innovationen und Unternehmertum stärken
  2. Die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft beschleunigen und eine zukunftsfähige Infrastruktur sicherstellen
  3. Die Circular Economy stärken – für mehr Resilienz und Nachhaltigkeit
  4. Sicherung eines umfangreichen qualifizierten Arbeitskräfteangebots und Steigerung der Arbeitsproduktivität
  5. Steigerung der Demografiefestigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft
  6. Stärkung resilienter außenwirtschaftlicher Beziehungen
  7. Sicherung des sozialen Zusammenhalts

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