Die teilweise desolate Lage der kommunalen Haushalte hat in den letzten Jahren neuen Strategien auf Seiten der Länder geführt. Mittlerweile neun der 13 Bundesländer haben besondere Programme zur Entschuldung oder Stabilisierung ihrer Kommunen aufgelegt. Diese Programme existieren außerhalb des regulären Finanzausgleichs. Ein neuer Finanzierungskanal wurde geschaffen. Die Ausgestaltung der Programme birgt eine enorme Vielfalt; z. B. hinsichtlich der Teilnahmevoraussetzungen, der Bedingungen, Laufzeiten, Volumina.
Die Zielgruppe der Entschuldungsprogramme variiert von Land zu Land. Empfänger der Finanzhilfen sind jeweils ausgewählte Städte und Gemeinden. In einigen Ländern nehmen auch Gemeindeverbände (Landkreise, Verbandsgemeinden) an den Programmen teil. Während einige Programme sehr selektiv auf bestimmte Kommunen zielen, stellen andere Bundesländer auf eine umfassende Beteiligung ab. In Schleswig-Holstein nimmt jede hundertste Gemeinde teil, in Sachsen-Anhalt vier von fünf.