Kriege, Klimawandel, Pandemien: Die Welt sieht sich mit großen Herausforderungen konfrontiert. Angesichts der globalen Auswirkungen sollte die oberste Priorität eigentlich darin liegen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Doch die Realität sieht anders aus: Die Suche nach dem Verbindenden gerät durch zunehmende Polarisierung und Fragmentierung immer mehr ins Abseits. Das zeigt sich unter anderem darin, dass die pluralistischen liberalen Gesellschaften in Deutschland wie auch in anderen Demokratien immer gespaltener werden, während autoritäre politische Führungsstile mehr Unterstützung gewinnen.
Die Eskalation von Polarisierung und Fragmentierung beobachten wir insbesondere auf den digitalen Kommunikations- und Informationsplattformen. Die Diskurse sind häufig von gegensätzlichen, unvereinbaren Standpunkten geprägt. Eine zentrale Rolle hierbei spielen die Empfehlungsalgorithmen der Plattformen. Sie wählen aus, welche Inhalte Nutzer:innen angezeigt bekommen – und welche nicht – und steuern damit deren Aufmerksamkeit.
Ein allgemeiner Zusammenhang zwischen Polarisierung und den Empfehlungssystemen von Social-Media-Plattformen ist zwar umstritten. Doch gibt es immer mehr Studien dazu, dass soziale Netzwerke in ausgewiesen Fällen zu der Verbreitung von Fehlinformationen, Radikalisierung oder Aufruf zur Gewalt beigetragen haben.