Wachsender religiöser Pluralismus ist heute in nahezu allen westlichen, aber auch in vielen sich entwickelnden Gesellschaften zu einer zentralen sozialen und politischen Herausforderung avanciert. Die neue Vielfalt speist sich zum einen aus Einwanderungsprozessen und der damit einhergehenden stärkeren Sichtbarkeit religiöser Minderheiten. Zum anderen trägt aber auch die wachsende Zahl derer, die überhaupt keiner Religion (mehr) angehören, zu einer weitergehenden weltanschaulichen Pluralisierung bei. Welche Folgen die neue religiöse Vielfalt für das soziale Miteinander, die politische Stabilität und die ökonomische Leistungsfähigkeit moderner Gesellschaften hat, hängt ganz entscheidend davon ab, in welcher Form sie sich im Alltagsleben und den sozialen Beziehungen der Menschen niederschlägt. Diese Studie der Sonderauswertung des Religionsmonitors 2013 nimmt die gesellschaftspolitische Herausforderung des neuen religiösen Pluralismus zum Anlass, um die Rolle von Religion und religiöser Vielfalt für den sozialen Zusammenhalt in Deutschland in ländervergleichender Perspektive zu untersuchen. Dabei steht die Situation in Deutschland im Vordergrund des analytischen Interesses.