Studiencover: Strengthening EU-Southern Neighbourhood Relations: The Imperative of Equal Partnerships in the Green Energy Transition. Karte von Europa und nördlichen Afrika und Nahost, mit darauf stehenden inhaltsrelevanten Schlagwörtern.

Europa und seine Nachbarn: Potentiale der grünen Energiegewinnung heben

Die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Beziehungen zwischen Europa und seiner südlichen Nachbarschaft sind wichtig – auch wenn die Nahost und Nordafrika (MENA)-Region von Kriegen und Konflikten zerrissen ist. Zusätzlich ist die gesamte Region rund ums Mittelmeer stark vom Klimawandel betroffen, Hitze und Wassermangel setzen den Gesellschaften zu. Gemeinsame Projekte zur Grünen Energieproduktion können das transmediterrane Handelspotenzial steigern, denn die meisten Länder befinden sich trotz der widrigen Bedingungen vor Ort auf einem Weg des Wirtschaftswachstums. 

Foto Christian Hanelt
Christian Hanelt
Senior Expert Europe, Neighbourhood and the Middle East
Foto Stefani Weiss
Stefani Weiss
Senior Expert EU Governance, Foreign and Security Policy

Inhalt

Eine neue gemeinsame Studie von Europa-Programm der Bertelsmann Stiftung und EMEA, der EuroMediterranean Economists Association, mit dem Titel „Strengthening EU-Southern Neighborhood Relations - The Imperative of Equal Partnerships in the Green Energy Transition“ unterstreicht die zentrale Rolle der Zusammenarbeit zwischen der EU und der nordafrikanischen Region des Nahen Ostens im Bereich der grünen Energieerzeugung als transformativen Weg zur Stärkung der bilateralen Beziehungen. Sie betont die geopolitische Notwendigkeit für die EU, ihre Beziehungen zu dieser Region zu stärken, um dem steigenden Einfluss Russlands und Chinas entgegenzuwirken. Durch die Priorisierung gerechter grüner Energieinitiativen können beide Regionen nicht nur ihre Energielandschaften umgestalten, sondern auch eine Partnerschaft fördern, die auf gegenseitigem Respekt und gemeinsamem sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt beruht.

Die Studie plädiert für einen Ansatz, der auf Gerechtigkeit setzt und sicherstellt, dass der Übergang zu erneuerbaren Energien sowohl den Umwelt- als auch Energiesicherheitsbedürfnissen der EU gerecht wird und gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung und Nachhaltigkeit in der südlichen Nachbarschaft fördert. Sie unterstreicht die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen in den Bereichen Technologietransfer, Kapazitätsaufbau und innovative Finanzierungsmechanismen, um eine widerstandsfähige und nachhaltige Energieinfrastruktur zu schaffen, von der beide Regionen profitieren. Die Empfehlungen der Studie bieten einen Fahrplan für einen fairen und kooperativen grünen Übergang. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der regionalen Vernetzung, dem Abbau von Investitionsrisiken und einem gerechten und sozialen Übergang.

So könnte die Europäische Union beispielsweise gezielte Finanzmittel bereitstellen, die an Fortschritte auf dem Gebiet der Entwicklung erneuerbarer Energien geknüpft sind, statt kurzfristige Budgethilfen zu gewähren. Dieser Ansatz garantiert vorhersehbare Exporteinnahmen für die MENA-Region und unterstützt die Dekarbonisierungsbemühungen sowohl der EU als auch der Volkswirtschaften in Nordafrika und dem Nahen Osten. Auf diese Weise könnte grüne Energie zu einem echten Katalysator für die Handelsbeziehungen zwischen der EU und MENA werden.

Die Studie „Strengthening EU-Southern Neighbourhood Relations - The Imperative of Equal Partnerships in the Green Energy Transition“ (Stärkung der Beziehungen zwischen der EU und den südlichen Nachbarländern - die Notwendigkeit gleichberechtigter Partnerschaften bei der Umstellung auf grüne Energie) ist Teil einer Reihe von wissensbasierten Informationen, die im Rahmen des Projekts „Souveränes Europa“ erstellt wurden.

Die grundlegende Studie „Keeping friends closer: Why the EU should address new geoconomic realities and get its neighbours back in the fold“ gibt einen guten Überblick über die wirtschaftlichen, finanziellen und sozialen Verflechtungen der Europäischen Union mit allen drei direkten Nachbarregionen, der Südlichen Nachbarschaft, der Türkei mit dem westlichen Balkan und der Östlichen Partnerschaft – im Vergleich zum steigenden Einfluss von USA, Russland und China.