Die Welt wird dabei vor allem auf US-Präsident Donald Trump schauen, der sich durch sein unilaterales Vorgehen in der Handelspolitik, beim Klimawandel und bei der Einwanderung zum Außenseiter gemacht hat. Auch die britische Premierministerin Theresa May wird genau beobachtet werden. Mit dem näher rückenden Brexit muss sie neue Handelsverträge mit G7-Ländern schließen. Unterdessen wird der französische Präsident wahrscheinlich seine guten persönlichen Beziehungen zu Trump nutzen, um Lösungen im Sinne aller anderen G7-Partner voranzubringen. Erwartet werden auch die erfahrene deutsche Kanzlerin Angela Merkel, der japanische Premierminister Shinzo Abe, der italienische Premierminister sowie Donald Tusk Präsident des Europäischen Rates und Jean-Claude Juncker Präsident der Europäischen Kommission.
Der Gipfel, abgehalten in der regionalen Grafschaftsgemeinde Charlevoix in der Provinz Quebec, wird geprägt sein von wachsendem Populismus, Protektionismus, Provinzialismus und großen globalen Gefahren durch den Einsatz chemischer Waffen in Syrien, Nordkoreas Raketen- und Atomprogramm, russische Angriffe und den nicht zu stoppenden Klimawandel.
Schon im Vorfeld des Treffens hat Trudeau eine Reihe von Zielen formuliert: Wachstum anzukurbeln, der allen zugutekommt, sich vorbereiten auf die Arbeitswelt der Zukunft, Geschlechtergleichheit vorantreiben und die Kooperation bei Klimawandel und in Umweltfragen fördern. Der fünfte Punkt auf der Liste, Schaffung einer friedlicheren und sichereren Welt, umfasst die Einsätze chemischer Waffen in Europa und Syrien, den Ausbau des nordkoreanischen Atomwaffen- und Raketenprogramms, regionale Sicherheitsrisiken in der Ukraine, den baltischen Staaten, dem Nahen Osten, Nordafrika, Venezuela und Asien, Terrorismus, Kriminalität und Korruption sowie Einschränkungen der Demokratie und Verletzungen der Menschenrechte.