Mehrere Teilnehmer einer Zoom-Konferenz

"Stendal besser machen": Kooperationsprojekt fördert Zusammenhalt vor Ort

"Stendal besser machen" heißt das Projekt, das die Bertelsmann Stiftung mit der Körber-Stiftung und der Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. im Sommer 2020 gestartet hat. Ziel war es Bürger:innen in den Austausch darüber zu bringen, was ihnen für das Miteinander wichtig ist, und dann gemeinsam mit ihnen Ideen und Projekte zu entwickeln, um den Zusammenhalt vor Ort zu stärken. Von September bis Dezember konnten alle Stendaler:innen auf www.stendalbessermachen.de Vorschläge einreichen, in Nachbarschaftsgesprächen Ideen diskutieren und sich in einer Praxiswerkstatt für deren Umsetzung engagieren. Am 22.01 wurden die Projektergebnisse der Lokalpolitik, Multiplikator:innen und Interessierten vorgestellt.

Autofreie Altstadt, ein generationsübergreifendes Spiele-Café, die kreative Gestaltung leerer Schaufenster, Gesangsprojekte für Kinder, eine Wertekultur für Stendal und Solarbänke als Begegnungsorte in der Stadt – das sind sechs von insgesamt 119 Ideen, die bei "Stendal besser machen" zusammengekommen sind. Die genannten sechs Ideen haben engagierte Bürger:innen bereits mit Unterstützung der Bertelsmann Stiftung und der Freiwilligen-Agentur Altmark zu konkreten Projekten weiterentwickelt. Auch mit der Umsetzung haben die Gruppen vor Ort schon begonnen.

Bei der digitalen Abschlussveranstaltung stellten die Engagierten ihre Projekte erstmals öffentlich vor und warben um weitere Unterstützung. Neben interessierten Bürger:innen nahmen auch Stendals Oberbürgermeister Klaus Schmotz, Stadtratsvorsitzendem Peter Sobotta und Landrat Patrick Puhlmann sowie Vertreter aus der lokalen Wirtschaft und Zivilgesellschaft an der Veranstaltung teil. Die drei Politiker zeigten ihre Anerkennung für das Engagement ihrer Bürger:innen und signalisierten Unterstützung bei der weiteren Umsetzung. Nach der Projektvorstellung, ging es im zweiten Teil der Veranstaltung um Networking und darum, weitere Mitstreiter:innen zu gewinnen: In sechs Break-Out-Gruppe tauschten sich die Teilnehmer:innen der Veranstaltung über die einzelnen Projekte aus und planten das weitere Vorgehen. Hierbei wurden neue Kontakte geknüpft, wertvolle Informationen ausgetauscht und weitere Interessierte zum Mitmachen gewonnen. Am Ende der Veranstaltung zeigten sich alle 63 Teilnehmenden zufrieden mit den Ergebnissen und motiviert, die entwickelten Ideen und Projekte weitervoranzutreiben.

Auch die Projektverantwortlichen zogen eine positive Bilanz: "Viele Bürger:innen haben tolle Ideen entwickelt, um Stendal besser zu machen. Und sie sind auch bereit, sich dafür weiter zu engagieren. Jetzt kommt es darauf an, dass Politik, Verwaltung und lokale Wirtschaft diese Ideen gemeinsam mit den Projektgruppen aus der Zivilgesellschaft voranbringen. Denn Zusammenhalt wird vor Ort und gemeinsam gestaltet, von den Menschen, die dort leben," erklärte Projektleiterin Julia Tegeler von der Bertelsmann Stiftung. Als Teil der von der Körber-Stiftung initiierten bundesweiten Initiative "Meine Stadt besser machen" konnte das Projekt an Erfahrungen aus Hamburg anknüpfen. Allerdings hat die Bertelsmann Stiftung das Format weiterentwickelt. Vor allem in drei Aspekten: Erstens wurde das Projekt rein digital durchgeführt und dafür Online-Formate entwickelt, in denen Bürger:innen trotz räumlicher Distanz gemeinsam kreativ und produktiv werden konnten. Zweitens wurden nicht nur Ideen gesammelt, sondern einige davon zu konkreten Projekten weiterentwickelt, deren Umsetzung künftig die Freiwilligen-Agentur Altmark vor Ort begleitet. Drittens wurde in den digitalen Dialogformaten der Blick auch auf das gelenkt, was hinter den Ideen steckt, was sie so wertvoll macht und dazu motiviert, sie umzusetzen: nämlich die Werte, die den beteiligten Stendaler:innen wichtig sind, ihre Vorstellungen davon, was ein gelingendes Zusammenleben ausmacht. Im gemeinsamen Austausch konnten die Beteiligten sich dies bewusst machen, Gemeinsamkeiten entdecken und Motivation und Mitstreiter:innen finden. Die Dokumentation der Projektergebnisse und alle weiteren Informationen gibt es auf der Online-Plattform www.stendalbessermachen.de.