Knapp 50 Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und afrikanischen Diaspora-Organisationen trafen sich anlässlich einer digitalen Mittagsdiskussion zu den dringlichen Fragen der aktuellen Migrations- und Afrikapolitik Deutschlands und der Europäischen Union. Auf Einladung der Bertelsmann Stiftung diskutierten die Teilnehmer:innen den von der Europäischen Kommission am 23. September 2020 vorgelegten Vorschlag für einen „Neuen Asyl- und Migrationspakt“, der versucht einen Kompromiss und Kohärenz im Asyl- und Migrationsbereich zwischen den europäischen Staaten zu schaffen, die in ihren Ansätzen teilweise massiv auseinanderklaffen. Themen wie externe Beziehungen wie auch legale Migration bleiben dabei noch vage ausgestaltet.
Nach einem Impuls von Victoria Rietig, Leiterin des Migrationsprogramms der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), folgten zwei Repliken. Zunächst von Sylvie Nantcha, Bundesvorsitzende von TANG e.V. – The African Network for Germany, die einen Überblick über die afrikanische Perspektive anskizzierte, die kaum Eingang in die die Paktvorschläge gefunden hatte. Anschließend von Maximilian Popp, dem stellvertretenden Ressortleiter Ausland des Spiegels, der Einblicke aus der journalistischen Praxis in die Menschenrechtsverletzungen an den europäischen Außengrenzen lieferte und das kritische Bild einer Politik der „Migrationsverhinderung“ von europäischer Seite malte, aber auch Wege für ein konstruktives Weiter aufzeigte.