Pressemitteilung, , Gütersloh: Juniorprofessoren mit ihrer Situation zufrieden

CHE legt aktuelle Bestandsaufnahme vor

Das Engagement der Bundesländer und Hochschulen bei der Einrichtung von Juniorprofessuren ist sehr unterschiedlich. Es gibt einige Hochschulen, die eine beträchtliche Zahl an Juniorprofessu­ren eingerichtet haben: Zu nennen sind hier vor allem die Humboldt-Universität zu Berlin, die Uni­versität Göttingen, die Universität Hamburg, die Freie Universität Berlin, die Universität Bremen oder die Universität Hannover. Die gegenwärtigen Ausschreibungszahlen gewährleisten, dass die Zahl der bislang geschaffenen über 800 Juniorprofessuren konstant bleibt.

"Verglichen mit der Zahl der Habilitationen, rund 2.000 im Jahr 2005, ist der Ausbau der Junior­professur zahlenmäßig jedoch hinter den Erwartungen zurück geblieben", sagt Gero Federkeil. "Die weitere Entwicklung wird davon abhängen, welche Karriereperspektiven sich für die Junior­professoren ergeben. Dazu müssten die Optionen auf eine weitere Beschäftigung an der eigenen Universität (Tenure Track) verbessert werden. Diese besteht nach Angaben der Stelleninhaber lediglich in 18 Prozent der Fälle."

Die Zwischenevaluation, die in der Regel nach drei Jahren erfolgt und über die Fortführung der Juniorprofessur entscheidet, wird von den Stelleninhabern positiv gewertet. 70 Prozent gaben an, dass sie das Verfahren überwiegend als angemessen bewerten. Die bisher durchgeführten
Zwi­schenevaluationen hatten in der Regel ein positives Ergebnis. Nur in zwei Prozent der Fälle fiel sie negativ aus. Mehr als ein Viertel der Befragten hat allerdings angegeben, dass sie sich darüber im Unklaren fühlen, an welchen Zielen sie konkret gemessen werden.

Die Juniorprofessur ist 2002 eingeführt worden. Ziel der Reform war es, Qualifikationswege zu verkürzen, und Wissenschaftskarrieren mit Blick auf die internationale Konkurrenz attraktiver und kalkulierbarer zu machen. Insbesondere sollte die Unabhängigkeit der Wissenschaftler von einzel­nen Mentoren besser gewährleistet werden. Eine Juniorprofessur läuft im Regelfall über sechs Jahre. Die CHE-Studie basiert auf einer Befragung der Universitäten und einer Befragung der Ju­niorprofessoren.

Den Link zur Studie finden Sie auf der Website des Centrums für Hochschulentwicklung in der Spalte rechts neben diesem Text.

Das Wiki-Portal "hochschulkarriere.de" stellt exklusiv Statements

des Vorstandsvorsitzenden des Fördervereins Juniorprofessur, Kurosch Rezwan,
des Präsidenten des Deutschen Hochschulverbands, Bernhard Kempen, und
des Leiters des CHE Centrum für Hochschulentwicklung, Detlef Müller-Böling,

zur Studie zur Verfügung. Den Link finden Sie ebenfalls in der Spalte rechts neben diesem Text.