Gleichzeitig besteht in der Bevölkerung ein relativ großes Interesse an dem Thema und dem Volksentscheid. Und dies nicht nur in Stuttgart und dem näheren Umland. So erklären auf das gesamte Bundesland bezogen nur 31 Prozent, „weniger“ und „gar nicht“ interessiert zu sein. Mehr als zwei Drittel der Befragten zeigen sich interessiert, davon sogar 37 Prozent „stark“ oder „sehr stark“. Im Stuttgarter Umland sind 70 Prozent interessiert, in der Stadt selbst sogar 75 Prozent.
Einig sind sich die Baden-Württemberger aber offenbar über die zu erwartenden Folgen des Volksentscheides. So erklären 95 Prozent, dass sie sich dem Ergebnis des Bürgervotums unterwerfen würden, auch wenn es anders ausfällt, als sie es sich persönlich wünschen. Nur 4 Prozent wollen das Ergebnis dann nicht akzeptieren. Aber 91 Prozent glauben auch, dass der Streit um das Projekt Stuttgart 21 durch den Volksentscheid nicht beigelegt wird.
Die Arbeit der neuen Regierungskoalition findet in Baden-Württemberg offenbar mehrheitlich eine Zustimmung. So zeigen sich in derselben Erhebung 47 Prozent der Befragten mit den bisherigen Leistungen der roten-grünen Landesregierung „zufrieden“ und 2 Prozent sogar „sehr zufrieden“, 44 Prozent waren „weniger“ oder 12 Prozent „gar nicht zufrieden“. Die Arbeit von Ministerpräsident Kretschmann findet bei 58 Prozent Zustimmung, 28 Prozent empfinden sie dagegen unbefriedigend. Bei aktuellen Wahlen zum Landtag am kommenden Sonntag käme die CDU auf 37 Prozent, die Grünen erreichten 29 Prozent, die SPD 22 Prozent, die Piraten 4 Prozent und die FDP 3 Prozent.
Die Studie wurde vom Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap zwischen dem 8. und 16. November unter 2.403 repräsentativ ausgewählten wahlberechtigten Einwohnern ab 18 Jahren in Baden-Württemberg durchgeführt. Auftraggeber waren die Bertelsmann Stiftung, der Südwestrundfunk Stuttgart, die Stuttgarter Zeitung sowie die Universität Stuttgart.