Pressemitteilung, , Gütersloh: Schmidt und Kissinger: Atomwaffen abbauen

Helmut Schmidt und Henry Kissinger im Gespräch: Bertelsmann Stiftung veröffentlicht Internet-Video der Begegnung beim Global Policy Council

Einmütig und nachdrücklich machten sich Schmidt und Kissinger für eine konsequente atomare Abrüstung stark. Helmut Schmidt plädierte für eine drastische Reduzierung der Atomwaffenarse­nale der USA und Russlands. Henry Kissinger forderte, die Weiterverbreitung von militärischem Nuklearpotenzial zu stoppen. Ziel sei eine Welt völlig ohne Atomwaffen.

Die beiden Staatsmänner vertraten die Ansicht, die Wirtschaftkrise könne Ausgangspunkt für die größten Veränderungen der jüngeren Geschichte werden. Einen ersten Ansatz sah Helmut Schmidt im Ausbau des G7-Forums der wichtigsten sieben Industriestaaten zu den G20 der wich­tigsten Industrie- und Schwellenländer. Erstmals sei das "völlig anachronistische System" der G7 im Ansatz überwunden worden.

Künftig müssten alle relevanten Akteure in der Welt bei der Lösung mit einbezogen werden, so Schmidt weiter. Dabei komme dem Internationalen Währungsfond (IWF) eine Schlüsselstellung zu. Neben der Hilfe für finanzschwache Staaten müsse er die Aufsicht über die Bank-Finanzen be­kommen sowie die Standards für die internationalen Finanzinstrumente festsetzen, "auch wenn die USA und Großbritannien sich dem wohl widersetzen werden."

Anstelle eines westlich dominierten Systems der internationalen Politik sieht Henry Kissinger künf­tig vier bis fünf Zentren, die multilateral bei den wichtigsten Herausforderungen zusammenarbei­ten. Die Gravitationszentren der Weltpolitik verschöben sich.

Auszüge aus der Diskussion von Helmut Schmidt und Henry Kissinger veröffentlicht das Stiftungsmagazin „change“ in seiner aktuellen Ausgabe 1/2009.

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