Fünf Zukunftstrends und wie wir sie gestalten können

Visions: Demokratie und Technologie

Format Type
PDF
Date of publication
27/04/2024
Edition
1. edition

Price

Free of charge

Description

Die Digitalisierung verändert die Gesellschaft und die Demokratie. Dieser Befund scheint
unstrittig – aber auch uneindeutig. Denn was heißt das konkret? Digitale Technologien
haben zweifellos die Art verändert, in der Menschen kommunizieren. Wir gelangen heute
schneller und umfassender als noch vor wenigen Jahren an Informationen, wir vernetzen
uns über Ländergrenzen und Kontinente hinweg. Die gesellschaftlichen Räume sind vielfältiger
geworden, weil die Debatten nicht länger nur in der analogen Welt stattfinden,
sondern auch im digitalen Raum. Das führt dazu, dass mehr Menschen teilhaben (können) –
und ließ in vielen die Hoffnung wachsen, die Demokratie werde von diesen neuen Entwicklungen
immens profitieren: weil die Verwaltung leistungsfähiger, die Politik transparenter
und die Teilhabe von Menschen insgesamt umfassender und fairer gestaltet werden würde.

Dem steht heute jedoch oft der Eindruck gegenüber, das Internet berge durch das Oligopol
großer Technologiekonzerne, umfassende Überwachungs- und Manipulationsmöglichkeiten
und eine wachsende Aggressivität im digitalen Diskurs vor allem eins: Risiken. Häufig scheinen
Ängste vor technologischen Neuerungen oder Sorgen über den Einfluss von sozialen Medien
zu dominieren – und immer häufiger lesen wir von Gefahren für die Demokratie, die sich in
der digitalisierten Öffentlichkeit auftun. Einige sind inzwischen davon überzeugt, dass insbesondere
die sozialen Medien das Funktionieren der Demokratie beschädigen bzw. den
Vertrauensverlust in die repräsentative Demokratie und deren Institutionen beschleunigen.

Doch wie werden Digitalisierung und Demokratie in der Zukunft aufeinander wirken? Wird
ein Mehr oder Weniger an Technologie Auswirkungen auf Qualität und Widerstandsfähigkeit
der Demokratie haben? Wie wirken neue Technologien auf die politische Entscheidungsfindung,
auf den öffentlichen Diskurs und die politische Betätigung von Menschen? Werden
technologische Entwicklungen, die wir heute vielleicht noch gar nicht wirklich kennen,
morgen beeinflussen, wie Gesellschaft sich politisch organisiert und wie Individuen sich in
dieser verhalten? Diesen Fragen wollen wir in der Reihe „Visions: Demokratie und Technologie“
nachgehen. Es geht dabei nicht darum, aktuellen Diagnosen neue Schattierungen abzugewinnen.
Stattdessen wollen wir in einer Serie einzelner, in beliebiger Reihenfolge zu lesender
Steckbriefe neue digitaltechnologische Herausforderungen der Demokratie beleuchten.

Wir haben die Themen für diese Reihe in erster Linie danach ausgewählt, wie naheliegend
eine technologische Entwicklung insgesamt ist und ob sie unmittelbar politische Auswirkungen
hat oder haben kann. Gesellschaftlich durchaus wichtige Zukunftstrends wie Roboter oder
selbstfahrende Autos haben wir deshalb nicht in die Betrachtung einbezogen, sondern
unseren Blick auf Themen mit einer naheliegenden Verbindung zu verschiedenen demokratiebezogenen
Aspekten gerichtet. Zudem orientiert sich die Auswahl daran, wie wirkmächtig
ein Trend in der Gegenwart eingeschätzt wird.


In den einzelnen Kapiteln behandeln wir daher die folgenden fünf Themen:

  • Generative künstliche Intelligenz und politische Willensbildung
  • Analytische künstliche Intelligenz und Repräsentation
  • Digitale Identität und Bürgerrechte
  • Virtuelle Welten und Teilhabe
  • Digitale Infrastruktur und Souveränität

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(Zitat aus dem Leitbild der Bertelsmann Stiftung)

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