Fünf Befunde zur Zukunftsfähigkeit der Demokratie im demographischen Wandel
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- Date of publication
- 20/11/2014
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In einigen medialen Debatten wurde bereits davor gewarnt, dass Deutschland zur Rentnerdemokratie wird, in der die Älteren das Sagen haben und die Interessen der Jüngeren in den Hintergrund rücken.
Doch wie unterschiedlich sind die Interessen der Generationen wirklich? Wer orientiert seine politischen Entscheidungen an einem langfristigen Zeithorizont und wer ist eher von den Anforderungen im Hier und Jetzt getrieben? Ändert sich daran etwas, wenn Menschen Kinder bekommen? Führt die sogenannte Rentnerdemokratie wirklich zu einer stärkeren Gegenwartsorientierung der Politik?
Die Studie „Generation Wahl-O-Mat: Fünf Befunde zur Zukunftsfähigkeit der Demokratie im demographischen Wandel“ zeigt überraschende Ergebnisse auf diese Fragen: Zum einen erweist sich die weit verbreitete Annahme als Trugschluss, dass jüngere Menschen mit Blick auf ihren langfristigen Lebenshorizont mit einer größeren Zukunftsorientierung politische Abwägungen vornehmen. Das Gegenteil ist der Fall: Die ältere Generation, in der viele stabil in einer politischen Weltanschauung verankert sind, entscheidet politisch langfristiger und damit zukunftsorientierter als die Jüngeren. Die jüngere Generation urteilt hingegen themenspezifischer und situativer, so dass politische Abwägungen eher den konkreten eigenen Bedürfnissen im Hier und Jetzt folgen. Außerdem haben die AutorInnen herausgefunden, dass Menschen mit Kindern politisch nicht zukunftsorientierter als Kinderlose entscheiden. Sie sind in ihrer Unterstützung für spezifische politische Maßnahmen eher noch stärker in der Gegenwart verhaftet. Die zum Teil als erdrückend beschriebenen Anforderungen des Alltags haben Vorrang vor normativen Überlegungen und dem Wunsch nach einer langfristig sicheren und stabilen Welt für die eigenen Kinder.