Weltweit Impulse für einen fairen Wettbewerb um Fachkräfte setzen

Wie kann Migration gerecht gestaltet werden? Diese Frage stand beim Reinhard Mohn Symposium am 6. Mai in Berlin im Zentrum. Weltweit führende Experten, hochrangige Regierungsmitglieder, Unternehmer, Vertreter der Zivilgesellschaft und von internationalen Organisationen kamen zur Diskussion zusammen.

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Najim Azahaf
Senior Project Manager
Foto Susanne U. Schultz
Dr. Susanne U. Schultz
Senior Expert

Globalisierung und Migration haben unsere Welt verändert. Deutschland ist ein Einwanderungsland und immer stärker auf Zuwanderer angewiesen. Das birgt Chancen, aber auch Herausforderungen. Der weltweite Wettbewerb um Fachkräfte ist bereits in vollem Gang und wird sich angesichts des demographischen Wandels weiter verschärfen. Zudem führen sozio-ökonomische Ungleichgewichte und Flüchtlingskrisen in der Welt zu verstärktem Migrationsdruck. Es geht mehr denn je darum, Migration fair und effektiv zu gestalten. Nur dann entfaltet Mobilität ihr Potenzial zum Nutzen aller Beteiligten – den Menschen in Einwanderungs- und Herkunftsländern sowie den Migranten selbst.

Eine "Soziale Marktwirtschaft für Migration" ermöglicht Fairness und Effektivität

Das Reinhard Mohn Symposium 2015 stand unter dem Motto "Von der Welt lernen". Vor dem Hintergrund einer weltweiten Recherche zu Ansätzen fairer Migrationsgestaltung ermöglichte die Veranstaltung einen internationalen Austausch von Migrationsexperten mit Vertretern von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über eine gerechte Gestaltung von Zuwanderung. Teilnehmer waren unter anderem Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles, der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann, Ulrich Grillo, Präsident des BDI, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Aydan Özoğuz sowie die Staatsministerin im Auswärtigen Amt Maria Böhmer. Aus dem Ausland waren beispielsweise der ehemalige schwedische Minister für Migration und Asylpolitik Tobias Billström, die kanadische Botschafterin Marie Gervais-Vidricaire und hochrangige Vertreter aus den Philippinen zu Gast. Internationale Organisationen wie die OECD, die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Internationale Organisation für Migration (IOM) waren ebenfalls hochrangig vertreten.

Gemeinsam wurden Handlungsoptionen für die deutsche, europäische und internationale Politik erörtert, wie Migration zu weltweiter Entwicklung führt. Dafür braucht es eine "soziale Marktwirtschaft für Migration" als Rahmen. Dieser wird durch kohärente, mit Beteiligung der Sozialpartner entwickelte Strategien sowie durch bi- und multilaterale Zusammenarbeit abgesteckt und kann dafür sorgen, dass Einwanderungsländer Fachkräfte nach ihren Bedarfen rekrutieren können, ohne Herkunftsländer in ihrer Entwicklung zu beeinträchtigen.

Hintergrundinformationen

Anlässlich des Reinhard Mohn Preises, den die Bertelsmann Stiftung am 11. Juni 2015 an die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth für ihre Verdienste um eine zukunftsfähige Migrations- und Integrationspolitik verleiht, beschäftigt sich die Stiftung in diesem Jahr vertieft mit der Frage, wie Migration in Deutschland und weltweit fair gestaltet werden kann.

Impressionen vom Symposium