Gemeinsam mit Sir Salman Rushdie, der österreichischen Autorin Eva Menasse und dem deutschen Autoren Daniel Kehlmann diskutierte Bundespräsident Steinmeier auf dem zweiten Forum Bellevue über die "Freiheit des Denkens in unruhigen Zeiten". In der Diskussion ging es vor allem um die Rolle von Künstlern und Intellektuellen und die Bedeutung von Meinungsfreiheit und dem geschriebenen Wort für die Zukunft unserer Demokratie.
In seiner Eröffnungsrede verbeugte sich Frank-Walter Steinmeier vor der Leistung von Schriftstellern und Intellektuellen. Er zitierte Ralf Dahrendorf, der Intellektuelle einst als "Hofnarren der modernen Gesellschaft" bezeichnet hatte. Sie ließen sich nicht wie einst von ihrem "Schlossherrn" vereinnahmen, sondern seien stets um ihre Unabhängigkeit besorgt und unterliefen das Erwartbare immer wieder, so das Staatsoberhaupt. Aber, so machte der Bundespräsident schnell klar: Er werde sich hüten, die Rolle des Intellektuellen vom Katheder herab zu bestimmen. "Denn das ist es ja gerade, was unsere offenen Gesellschaften auszeichnet: Dass sie Literatur und Kunst nicht auf irgendwelche Ziele verpflichtet", so Steinmeier.