Die Künstler:innen nehmen am Ende des Preisträgerkonzerts ihren Applaus entgegen. Zu sehen sind Pianist Manuel Lange, und die Sänger:innen Marvic Monreal, Carles Pachon, Francesca Pia Vitale, Sakhiwe Mkosana, Yewon Han und Dumitru Mitu.

NEUE STIMMEN in der Staatsoper Berlin

Am Dienstagabend fand in Berlin endlich wieder ein Preisträgerkonzert der NEUEN STIMMEN statt. Auf den Tag genau fünf Jahre nach dem letzten Preisträgerkonzert waren die NEUEN STIMMEN das erste Mal zu Gast im "Apollosaal" der Staatsoper Unter den Linden. Sechs Finalist:innen des internationalen Gesangswettbewerbs begeisterten das Publikum.

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Ines Koring

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Die jungen NEUE STIMMEN-Sänger:innen präsentierten sich und ihr Können einem ausgewählten Publikum aus Kultur, Politik und Medien.

Liz Mohn, Präsidentin und Initiatorin des NEUE STIMMEN-Wettbewerbs sowie des Liz Mohn Centers der Bertelsmann Stiftung, hatte bereits in der Vorbereitung des Preisträgerkonzerts erklärt, wie wichtig ihr die nachhaltige Förderung junger Operntalente ist: "Die NEUEN STIMMEN waren in den herausfordernden Pandemie-Jahren ein verlässlicher Partner, Mentor und Wegbegleiter für viele internationale Operntalente, darüber freue ich mich sehr. Mit diesem Konzertabend geben wir den jungen Operntalenten eine Bühne, um sich wichtigen Entscheidern aus der Kulturbranche präsentieren zu können und ihre Karrieren voranzutreiben."

Kurzweiliges und abwechslungsreiches Konzert vor klassischer Kulisse

Unter der künstlerischen Leitung von Pianist Manuel Lange sowie der Regie von Valentina Farcas, erfolgreiche Sopranistin, Alumna und Preisträgerin des Wettbewerbs im Jahr 1999, erlebten die rund 160 geladenen Gäste ein abwechslungsreiches, modernes Konzert im schönen klassischen Rokoko-Ambiente.

Die sechs jungen Sänger:innen aus Italien, Malta, der Republik Moldau, Spanien, Südafrika und Südkorea schritten immer wieder durch die Publikumsreihen auf die Bühne und nutzten Alltagsrequisiten zur Unterstützung ihrer Inszenierung. So füllten die beiden Erstplatzierten des vergangenen Wettbewerbs, die italienische Sopranistin Francesca Pia Vitale und der spanische Bariton Carles Pachon, ihre Rollen im Duett "Pronta io son" aus dem 19. Jahrhundert mit Stimme und Schauspiel mit Leben. (Alle Arien aus dem Preisträgerkonzert finden Sie hier in unserer YouTube-Playlist.)

Von links: Evamaria Wieser (Jurymitglied der NEUEN STIMMEN), Brigitte Mohn (Vorständin der Bertelsmann Stiftung), Marvic Monreal, Carles Pachon, Dominique Meyer (Juryvorsitzender beim Wettbewerb NEUE STIMMEN), Francesca Pia Vitale, Sakhiwe Mkosana, Yewon Han, Dumitru Mitu, Valentina Farcas, Daniela Schwarzer (Vorständin der Bertelsmann Stiftung) und Helga Rabl-Stadler (Beirätin des Liz Mohn Centers).

Mehr als eine schöne Stimme

Moderator Holger Noltze, Journalist, Autor und Professor für Musik und Medien/Musikjournalismus an der TU Dortmund, nutzte die Gelegenheit und holte neben den jungen Operntalenten auch Farcas für ein kurzes Interview auf die Bühne. Die inzwischen als NEUE STIMMEN-Botschafterin tätige erfolgreiche Sopranistin wird mit zehn ausgewählten NEUE STIMMEN-Sänger:innen im Rahmen eines Creating-Career-Workshops über das Thema Selfmanagement sprechen.

"Als junge Sängerin ging ich davon aus, es reiche einfach, schön zu singen. Aber es geht um viel, viel mehr. Wer sich eine erfolgreiche Karriere aufbauen möchte, braucht Disziplin, muss belastbar sein und lernen, Prioritäten zu setzen", machte Farcas deutlich.

What's the Use? – Kleine und große Sinnfragen im Leben

Im gemeinsamen Finalauftritt aller Sänger:innen zu Leonard Bernsteins Stück "What's the Use" fand der Konzertabend nach knapp zwei Stunden seinen Höhepunkt. Francesca Pia Vitale (1. Preis, Sopran), Carles Pachon (1. Preis, Bariton), Sakhiwe Mkosana (2. Preis, Bariton), Yewon Han (3. Preis, Sopran), Dumitru Mitu, (3. Preis, Tenor) und die für die kurzfristig ausgefallene zweitplatzierte Eugénie Joneau eingesprungene Mezzosopranistin Marvic Monreal (Finalrundenteilnehmerin 2022) sangen das Stück aus Bernsteins Operette "Candide" und rundeten damit den Konzertabend ab. Der Geldbeutel, der dabei durch die Hände der Sänger:innen glitt, gab sicher eine von vielen möglichen Antworten auf die Frage "What's the Use?".

Noltze aber ließ die großen und kleinen Sinnfragen der Oper "in Zeiten von Krieg und Krise" bewusst offen für die Gespräche beim abschließenden Empfang und bilanzierte im Saal mit Blick auf die "Besten einer neuen Generation von Sängerinnen und Sängern und sechs berechtigte Hoffnungen auf große Karrieren": "That's the Use!".