Gruppe junger Menschen im Büro

Migrantische Unternehmer:innen in Deutschland

Menschen mit Zuwanderungsgeschichte leisten wesentliche Beiträge zum Gründungsgeschehen in Deutschland. Innovationskraft, Unternehmensbestand, Beschäftigungsdynamik – diese Größen wären schon vor Jahren stark unter Druck geraten, wenn es nicht eine wachsende Zahl von Selbständigen mit Migrationshintergrund gäbe.

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Armando García Schmidt
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In den USA und Großbritannien wird das Phänomen der „migrantischen“ Unternehmer:innen schon lange erforscht. Politische Ansätze, die Potenziale dieser Gruppe zu sehen und zu heben, werden erprobt. Auch die neue Bundesregierung hat das Thema erkannt. Hürden beim Zugang zu Finanzierung und Förderung sollen für Frauen und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte abgebaut werden.

Reicht das, oder braucht es mehr? Wie steht es eigentlich in Deutschland um die Wahrnehmung des Phänomens „migrantischen“ Unternehmer:innentums? Was kann Wissenschaft beitragen zu einer differenzierten Wahrnehmung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrags Migrant:innen? Wo kann Politik ansetzen, um Potenziale zielgenau zu heben?

Antworten bietet unser aktuelles Diskussionspapier„Migrantisches Unternehmer:innentum in Deutschland. Vorschlag einer Differenzierung“

Die Autor:innen schildern den aktuellen Forschungsstand zur Selbständigkeit von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und schlagen vor diesem Hintergrund ein differenziertes und aktualisiertes Bild des Phänomens vor. In zukünftiger Forschung aber auch bei zielgerichteten Unterstützungsmaßnahmen schlagen die Autor:innen vor, klarer zu differenzieren zwischen persönlichen Merkmalen des bzw. der Unternehmer:in und den Charakteristika des Unternehmens.

Beim Blick auf die Person sind dann etwa Fragen des Zuwanderungsmotivs oder der Zughörigkeit zur ersten oder zweiten Generation relevant. Beim Blick auf das Unternehmen sollten Merkmale wie die Branchenzugehörigkeit aber auch die transnationale Ausrichtung des Geschäftsmodells Beachtung finden.

Der Politik empfehlen die Autor:innen, migrantischen Unternehmer:innen in Deutschland endlich den Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung zu geben, den sie aufgrund ihres heute schon immensen Beitrags haben sollten. Darüber hinaus sollten Gründungsförderung und Beratungsinstrumente zielgruppenspezifischer zugeschnitten werden.

Besonderes Potenzial sehen die Autor:innen in internationalen Studierenden an deutschen Hochschulen. Sie in Deutschland zu halten und ihnen den Weg zu erfolgreichem Unternehmer:innentum zu öffnen, sei alle Mühe wert.

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