Dass mehr Familien mit Kindern bis zu 3 Jahren ihren Weg in das gemütlich ausgestattete Eckcafé finden, das war das Anliegen und gab den Anstoß für eine gemeinsame Aktion des Elli’s und des Jugendamts Barmbek-Nord. Es wurde nachgefragt – bei Besucher:innen des Cafés, wie sie das Angebot finden und wie sie es kennengelernt haben und im Jugendamt, ob das Café bekannt ist und welche Zugangsbarrieren einem Besuch entgegenstehen.
Schonmal vom Elli’s gehört? Nein, noch nicht?
Eltern aus dem Stadtteil berichten über das Familiencafé und Beratungszentrum in Hamburg-Barmbek und beschreiben, was sie daran schätzen.
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Wer einmal da war, ist begeistert. Der offene und freundliche Empfang, der Platz zum Spielen, das schöne Spielzeug, die Kleidertauschbörse und die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Eltern sind aus Sicht der Besucher:innen das, was das Elli’s vor allem auszeichnet.
Auch schätzen die Befragten, dass das Angebot offen ist und man sich nicht an- oder abmelden muss. Sehr wertgeschätzt wird auch die gute Ausstattung, z.B. das Vorhandensein von Getränken und Snacks oder Windeln und die schön gestalteten Räume. Einige beschreiben das Café als ein zweites Wohnzimmer und fühlen sich dort zuhause.
Gefragt nach Ideen und Anliegen für die Weiterentwicklung wurde am häufigsten der Wunsch nach einer Ausweitung der Öffnungszeiten geäußert. Auch eine Erweiterung des Angebots, z.B. um ein Sprachlernangebot für Mütter oder um spezielle Aktionen für verschiedene Zielgruppen wurde vorgeschlagen.
Die Mehrheit der befragten Eltern hat das Café zufällig beim Vorbeigehen entdeckt oder wurde von einer Verwandten oder Bekannten mitgenommen. Einige berichten auch von der Möglichkeit sich bei Alltagsproblemen bei Bedarf in einem separaten Raum beraten zu lassen und beschreiben die Beratung mehrheitlich als hilfreich.
Als Zugangshürden werden vielfach Sprachbarrieren genannt und eine Hemmschwelle, „einfach so ohne Termin irgendwo hinzugehen“. Einer Mehrheit der im Jugendamt Befragten war das Café noch nicht bekannt. Zudem deuten die Rückmeldungen darauf hin, dass das Angebot der Beratung nicht allen Besucher:innen ausreichend bekannt ist.
Die Gespräche wurden von Fachkräften im Jugendamt und im Elli’s im August 2021 geführt. Zielsetzung war es, einmal systematisch und zugleich pragmatisch die Perspektive von Besucher:innen des Elli’s und des Jugendamtes auf das Familien- und Beratungscafé zu erfassen.
Bei der Sichtung der Gesprächsbögen gab es viel zustimmendes Kopf nicken und auch Freude über die wertschätzenden Rückmeldungen. Das Elli’s ist gedacht als ein Ort und wird auch als solcher wahrgenommen, an den Familien einfach so hinkommen können, an dem Eltern sich austauschen und Unterstützung erhalten.
Aus der Häufigkeit der Nennungen wurde zugleich deutlich, wo Themen für die Weiterentwicklung liegen. Im Auswertungsworkshop haben die zahlreichen, ganz konkreten Rückmeldungen sofort Kreativität und Ideen bei den beteiligten Fachkräften freigesetzt.
Ein paar Beispiele:
- Angebot bekannt machen
Fast alle Eltern haben angegeben, dass sie häufig auf einem der Spielplätze im Stadtteil zu finden sind. So entstand die Idee, einmal eine Elli’s Aktion auf einem Spielplatz zu machen.
Im Jugendamt gibt es eine Wand mit aktuellen Angeboten. Dort kann z. B. mit schönen Bildern aus dem Elli’s sichtbar gemacht werden, wie es dort ist.
- Zugänge begleiten
Eine Idee war es, dass Familien, die über das Jugendamt Unterstützung einer sozialpädagogischen Familienhilfe in Anspruch nehmen, ein Treffen direkt im Elli’s vorgeschlagen werden kann.
- Angebot entwickeln und verzahnen
Die Erweiterung der Öffnungszeiten ist abhängig von den für das Angebot verfügbaren Ressourcen und daher nicht kurzfristig realisierbar.
Einfacher realisierbar ist es innerhalb des offenen Angebots nochmal verstärkt auf das Beratungsangebot hinzuweisen und darüber zu informieren, mit welchen Anliegen man zur Sozialberatung kommen kann.
Auch ist angedacht, vielleicht einmal unterschiedliche kulturelle Angebote ausprobieren und das zum Anlass zu nehmen, nochmal gezielt bestimmte Zielgruppen einzuladen.
Hintergrund zum Projekt:
Idee und Umsetzung des Vorhabens ist aus einer viermonatigen Kooperation zwischen dem Hamburger Kinder- und Jugendhilfe e.V. (Träger des Elli’s) und dem Fachamt Jugend- und Familienhilfe des Bezirksamts Hamburg-Nord entstanden und wurde von Juni bis Oktober 2021 von der Bertelsmann Stiftung begleitet.
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