Podiumsdiskussion: folgendes Personen sitzen auf einem erhöhten Podium (von rechts nach links). Reiner Hoffmann, Sarah Ryglewski, Uwe Zimmermann, Dr. Kirsten Witte, Dr. Kay Ruge, Helmut Dedy, Patrick H. Leusch.

Kommunalkonferenz: Nachhaltigkeit braucht starke Kommunen!

Rund 120 Vertreter:innen aus Kommunen, Verbänden und anderen Organisationen aus ganz Deutschland beteiligten sich an der Kommunalkonferenz zur Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Über eines waren sich alle einig: An den Kommunen führt beim Thema Nachhaltigkeit kein Weg vorbei.

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Am 4. Juni veranstaltete das Zentrum für Nachhaltige Kommunen der Bertelsmann Stiftung in Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt die zentrale Konferenz zur Perspektive der Kommunen auf die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie im Humboldt Carré in Berlin. Aktuell und noch bis zum 26. Juli läuft die Beteiligungsphase, in der jede:r Bürger:in die Dialogfassung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie kommentieren kann.

Ohne die Kommunen geht es nicht

Dr. Brigitte Mohn, Mitglied des Vorstandes der Bertelsmann Stiftung, eröffnete die Konferenz. Sie erinnerte daran, dass in den Kommunen gerade im Kontext der aktuellen Flutkatastrophe in Süddeutschland permanent fundamentale Entscheidungen getroffen werden. Damit ließ sie keinen Zweifel an der Bedeutung der Kommunen für die konsequente Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in Deutschland.

Um den Rahmen für diese elementare Arbeit der Kommunen zu setzen, kam Sarah Ryglewski, Staatsministerin für nachhaltige Entwicklung beim Bundeskanzler, zur Konferenz. In ihrer Keynote betonte sie die Bedeutung des Austausches mit den Akteur:innen, die Nachhaltigkeit jeden Tag vor Ort gestalten. Und dieser Austausch ließ nicht lange auf sich warten: Auf einem hochkarätig besetzten Panel diskutierten Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Dr. Kay Ruge, Stellvertreter des Hauptgeschäftsführers des Deutschen Landkreistages, Uwe Zimmermann, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes sowie Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung, und Dr. Kirsten Witte, Leiterin des Zentrums für Nachhaltige Kommunen, gemeinsam mit Sarah Ryglewski über eine Stärkung der Kommunen für mehr Nachhaltigkeit.

Finanzierung ist wichtig, aber nicht alles

Dabei wurde deutlich: Starke Kommunen brauchen eine gesicherte Finanzierung ihres Engagements für Nachhaltigkeit. Es geht aber auch darum, die nachhaltige Kommune als lebenswerten Ort und als Vision einer demokratischen Gesellschaft zu präsentieren. Insbesondere, weil die Kommune in den Augen der Bürgerinnen und Bürger eine „subsidiäre Allzuständigkeit“ (Dr. Kirsten Witte) für ihre Probleme und Anliegen hat.

Damit ‚Nachhaltigkeit‘ diesen Zweck erfüllen kann, darf der Begriff nicht zu abstrakt bleiben. Stattdessen sollten die vielfältigen Verbesserungen, die eine Kommune nachhaltiger machen, auch als Weg zu mehr Nachhaltigkeit kommuniziert werden – das forderte Prof. Dr. Carsten Kühl, Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer des Deutschen Institutes für Urbanistik (Difu). In diesem Zusammenhang verwies Dr. Kirsten Witte auf ein gemeinsames Papier der Bertelsmann Stiftung und des Difu zur Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie aus kommunaler Sicht. Darin zeigt sich einmal mehr, dass viele aktuelle politische Debatten sich zwar um Kernaspekte von Nachhaltigkeit drehen, jedoch nicht immer auch als solche dargestellt werden.

Vier Fachforen und ein Perspektivwechsel

Konnten die Teilnehmer:innen, auch teilen, wie sie Nachhaltigkeit bei sich vor Ort mit Leben füllen? Ja! Vier Themenforen, von der Finanzierung der nachhaltigen Entwicklung über Integrierte Stadtentwicklung oder Globale Verantwortung bis hin zu kommunalen Bildungslandschaften, boten reichlich Gelegenheit für kollegialen Austausch.

Zum Abschluss ermöglichte Dr. Mirjam Jenny, Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Institute for Planetary Health Behaviour an der Universität Erfurt, einen Perspektivwechsel; Sie legte datenbasiert dar, wie gesellschaftliche Rahmenbedingungen klimafreundliches Handeln der Menschen erschweren. Doch auch hier hilft etwas, was die Kommunen auszeichnet: „Einfach mal machen!“  So blieben am Ende des Tages keine Wünsche offen– bis auf diejenigen an die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie.

Im Zuge der Konferenz hielten einige Teilnehmer:innen ihre Eindrücke in Kurzinterviews fest. Diese stehen jetzt nach und nach auf dem Instagram-Kanal @sdgportal und dem Youtube-Kanal der Bertelsmann Stiftung (unter der Playlist "Nachhaltigkeit braucht starke Kommunen") zur Verfügung.