Demokratie ist eine Mitmach-Veranstaltung und benötigt genügend Wahlhelfer:innen aus der Mitte der Gesellschaft um erfolgreich zu sein. Wahlhelfer:in zu sein ist ein Ehrenamt, das bei bundesweiten Wahlen rund 650.000 Menschen ausüben, damit die Wahlen ordnungsgemäß stattfinden können. Die Tätigkeit als Wahlhelfer:in in einem Wahlvorstand beginnt um 7 Uhr und endet nach der Auszählung der Stimmen etwa zwei Stunden nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr.
Von den rund 38.000 Ehrenamtlichen in Berlin 2021 haben noch am Wahlwochenende 4,5 Prozent ihre Teilnahme wieder abgesagt. Neben dem Erscheinen des Wahlhelfenden sind auch Wissen und Sorgfalt für die ordnungsgemäße Durchführung notwendig. Die angebotenen Schulungen für Wahlvorstände sind jedoch freiwillig und auch am Wahltag selbst sind die Wahlhelfenden weitestgehend auf sich allein gestellt.
Auch der demografische Wandel macht im Wahllokal keinen Halt, denn die Wahlhelfer:innen werden immer älter und nur wenige junge Menschen kommen nach. Dies führt langfristig zu einem immer größeren Mangel an Wahlhelfer:innen. Es braucht deshalb einen zukunftsfähigen Ansatz für eine nachhaltige Rekrutierung von Wahlhelfenden und eine gleichzeitige Sicherstellung, dass das notwendige Know-how für die ordnungsgemäße Durchführung von Wahlen vorhanden ist.