Auf der ersten Station seiner ersten Auslandsreise besuchte der neue amerikanische Präsident Donald Trump Ende Mai Saudi-Arabien, verkaufte Riad Waffen über 100 Milliarden Euro und nannte das internationale Atom-Abkommen mit dem Iran bereits im Wahlkampf „den schlechtesten Vertrag aller Zeiten“. Das saudische Königshaus dankt es ihm mit dem Einkauf amerikanischer Produkte und Investitionen in die amerikanische Ökonomie im Wert von über 200 Milliarden Euro.
Zur gleichen Zeit gewann im Iran im ersten Wahlgang Präsident Rohani den Wiedereinzug in den Präsidentenpalast mit dem Versprechen, Jobs zu schaffen, die Wirtschaft zu dynamisieren und das Land nach außen zu öffnen. Wenig später aber erklärte Irans oberster Religionsführer Ajatollah Chamenei die Saudis für „Idioten und Milchkühe der Amerikaner“. Seine Revolutionsgarden provozieren Saudi-Arabien parallel durch Unterstützung der saudischen Kriegsgegner im Jemen.
Zu der feindseligen Rhetorik und den Provokationen liefern sich Iran und Saudi-Arabien im Nahen Osten wie der Golfregion einen politischen und religiösen Stellvertreterkrieg. Dieser manifestiert sich besonders in Syrien und im Jemen. Mit den Terror-Anschläge in Teheran und der Blockade des Emirates Katar nehmen die Spannungen dieser Tage weiter zu.