Im Osten Deutschlands liegt die Kaiserschnittrate in einigen Kreisen unter 20 Prozent. Hingegen gibt es in Rheinland-Pfalz, Bayern und Niedersachsen Kreise, in denen die Hälfte aller Schwangeren per Kaiserschnitt entbindet. Faktencheck Gesundheit analysiert die enormen Unterschiede.
Obwohl die Rate im Jahr 2012 erstmals leicht sank, kam immer noch fast jedes dritte Kind in Deutschland per Kaiserschnitt auf die Welt (31,7 Prozent). Erstaunlich sind die extremen Unterschiede zwischen den einzelnen Kreisen. Faktencheck Gesundheit hat die Kaiserschnittraten in Deutschland analysiert. Die regionalen Unterschiede lassen sich auf interaktiven Karten ablesen.
Ein Kaiserschnitt ist kein kleiner Eingriff, sondern eine Operation mit Risiken. Nicht nur für die Mutter, sondern auch fürs Kind. Studien zeigen beispielsweise, dass Kaiserschnittkinder häufiger an Diabetes und Asthma erkranken.
Nur zwei von 100 Müttern wünschen sich einen Kaiserschnitt
Der Wunsch nach einem Kaiserschnitt geht selten auf die werdenden Mütter zurück – auch wenn das in der Öffentlichkeit häufig so dargestellt wird. Frauen wünschen sich zwar die technische Ausstattung zur Sicherheit im Hintergrund. Doch hoffen die allermeisten auf eine natürliche Geburt. Mit dem Modell des Hebammenkreißsaals stellt der Faktencheck einen Geburtsweg vor, der natürliches Gebären und Sicherheit verbindet: Die Hebammen leiten die Geburt, die Ärzte können jederzeit dazu kommen.
Bei neun von zehn Geburten gibt es Entscheidungsspielraum: Wann ist ein Kaiserschnitt sinnvoll? Wann ist er zwingend nötig? Genau diesen Spielraum betrachten Fachleute als Hauptursache für die hohen Kaiserschnittraten. Umso wichtiger ist es, dass werdende Eltern diese Entscheidung gemeinsam mit dem Arzt treffen. Ausgewogene Informationen sind die beste Grundlage dafür. Der Faktencheck Kaiserschnitt, der unter Mitarbeit vieler anerkannter Experten entwickelt wurde, liefert Infos, Tipps und Beispiele aus der Praxis.