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Das Projekt: Für ein System, das sich am Bürger orientiert

Die Deutschen zahlen jährlich über 300 Mrd. Euro für ihre Gesundheitsversorgung. Aber wie gut ist die Versorgung wirklich? Seit 2001 hilft der Gesundheitsmonitor, die Sichweise der Bürger in den politischen Prozess einzubringen - mit repräsentativen Befragungen und Analysen.

Von Kaiserschnitt, Homöopathie und Patient-Arzt-Kommunikation, über Praxisgebühr, Hausarztmodelle und die Versorgung in ländlichen Gebieten - bis zu Rückenschmerz und Pflege: Seit mehr als einem Jahrzehnt dokumentiert und analysiert der Gesundheitsmonitor, wie die Bürger unser Gesundheitssystem erleben und bewerten. Die fast 200 Studien basieren auf repräsentativen Befragungen von mehr als 80.000 Bürgern sowie auf Sonderbefragungen von über 12.000 Versicherten der BARMER GEK. Der Gesundheitsmonitor liefert Antworten auf vier große Fragen der Gesundheitspolitik:

Vertrauenswürdige Daten

Es gibt viele Informationen über das deutsche Gesundheitswesen. Allerdings werden Daten selten zu dem Zweck erhoben, die Versorgung im Interesse der Bürger zu verbessern. Gerade Befragungen werden oft interessengeleitet konzipiert und dazu eingesetzt, eine bestimmte  Position zu untermauern. Der Gesundheitsmonitor arbeitet anders. Die Fragebogenerstellung wird methodisch von der Universität Bremen begleitet und orientiert sich an  internationalen Standards. Der gesamte Redaktionsprozess vom ersten Exposé bis zur fertigen Studie ist in ein Review-Verfahren eingebettet, bei dem themenabhängig Wissenschaftler verschiedener Universitäten eingebunden sind.

Transparente Methodik, unabhängige Experten

Im Gegensatz zu vielen anderen Befragungen ist es beim Gesundheitsmonitor möglich, die Belastbarkeit aller Aussagen zu prüfen. Das Projekt stellt sowohl alle Fragebogen als auch die Feld- und Methodenberichte im Internet zur Verfügung. Doch damit nicht genug: Auch die Daten der Befragung werden bereitgestellt. Dies dient zum einen dazu, die in den Studien getroffenen Aussagen auch quantitativ nachvollziehbar zu machen. Zum anderen soll anderen Wissenschaftlern die Möglichkeit gegeben werden, ebenfalls mit diesem umfangreichen Datenschatz zu arbeiten.

Die Befragungsdaten werden von externen Wissenschaftlern ausgewertet - ausgewiesene Experten bei dem jeweiligen Thema. Die Autoren des Gesundheitsmonitors sind fast ausschließlich im universitären Bereich tätig, unabhängig von der Bertelsmann Stiftung und nur der Freiheit von Forschung und Lehre verpflichtet. Alle Studienergebnisse werden der Fachöffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Partner BARMER GEK

Seit 2011 arbeitet die Bertelsmann Stiftung im Projekt mit der BARMER GEK zusammen. Durch die Zusammenarbeit mit der Krankenkasse wird es möglich, kleinere Versichertengruppen mit besonderem Versorgungsbedarf in die Befragungen und Analysen einzubeziehen.

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