Der 2. Workshop unserer Projektexploration fand am 10-11. Juli 2014 in Berlin statt. Dabei trafen sich Experten aus unterschiedlichen Sektoren und Organisation, um über die Einbindung von Unternehmen durch Multi-Stakeholder Kooperationen (MSK) mit Politik und Zivilgesellschaft. Solche Kooperationen gelten im Rahmen der Nachhaltigkeitsdebatte als der Lösungsansatz für komplexe gesellschaftliche Probleme.
Die Anzahl von MSK ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Allein die deutsche Gesellschaft für International Zusammenarbeit (GIZ) hat seit 2000 über 1.200 MSK initiiert und umgesetzt. Dem anhaltenden Wachstumstrend stehen zunehmende Anforderungen an die Qualität und Wirkung von MSKs gegenüber. Diese machen deutlich, dass der durch Kooperation geschaffene Mehrwert nicht mehr allein in dem Zusammenbringen mehrerer Akteure sondern auch in deren Prozessqualität und Zielerfüllung liegt.
Die Workshopsergebnisse haben die Vermutung bestätigt: das Wissen über sektorübergreifende Kooperationen ist fragmentiert, nicht zugänglich oder nicht empirisch belegt. Um die Erfolgsbedingung von solchen Kooperationen zu identifizieren, braucht es eine Evidenz basierte Wissenssystematik.
Vor diesem Hintergrund hat die Bertelsmann Stiftung ein Projekt initiiert, das die Entwicklung solch einer evidenzbasierten Wissenssystematik zu MSK anstrebt. Diese soll aus zwei Bausteilen bestehen: Grundprinzipien und Leitlinien. Erstere beziehen sich auf ein Set allgemeiner Prinzipien effektiver Multi-Stakeholder Kooperation. Letztere dienen dazu, diese Prinzipien in die Praxis umzusetzen. Die Wissenssystematik wird von führenden Experten aus Theorie und Praxis entwickelt und somit eine möglichst breites Wissensspektrum aufweisen.