„Das Thema Staatenlose war bisher sehr unsichtbar“, stellte Christiana Bukalo von Statefree e.V. fest. Seit fast vier Jahren gibt es die Initiative Statefree, die sich für Staatenlose einsetzt und versucht, Brücken zu bilden, um deren rechtliche Situation zu verbessern.
Staatenlose werden, so die Definition von 1954, von keinem Staat aufgrund seines Rechtes als Staatsangehörige angesehen. Weltweit gibt es 15 Mio. Staatenlose. In Deutschland hat sich die Anzahl mit der Fluchtbewegung aus der Ukraine infolge des russischen Angriffskrieges drastisch erhöht auf rund 125.000 Menschen, von denen rund ¾ eine ungeklärte Staatsangehörigkeit haben. Viele sind allerdings schon ohne eine Staatsangehörigkeit in Deutschland geboren oder aufgewachsen, was noch auf das ursprünglich hier geltende Abstammungsprinzip (Ius sanguinis) zurückgeht. Viele Menschen leben schon seit über 6 Jahren in Deutschland unter dem staatenlosen Status. Es wird unterschieden zwischen „anerkannten Staatenlosen“ (rund 29.000) und Personen mit „ungeklärter Staatsangehörigkeit“ (rund 97.000). Ein Pass oder die Anerkennung als Staatenlose ist allerdings erst die wesentliche Voraussetzung dafür, dass man einen deutschen Pass beantragen kann. Daher ist die Forderung nach einer Anerkennung der Staatenlosigkeit äußerst wichtig. Hierbei kann man auch von Nachbarländern lernen, die beispielsweise mit alternativen Wegen zur Anerkennung arbeiten: z.B. durch Digitalisierung oder, wie in Großbritannien, mit Hilfe von Community Experts. Weitere Vorschläge von statefree e.V. sind, dass Deutschland Mitglied der Global Alliance werde und von anderen Ländern, vor allem den 14 EU-Ländern, die hier bereits besseraufgestellt sind, lernen möge. Auch sei es wichtig, dass Bund, Länder, Kommunen und Zivilgesellschaft bei dem Thema zusammenarbeiten. Zur Präsentation