Da es schwierig ist, ein gemeinsames Zeitfenster trotz unterschiedlicher Zeitzonen zu finden, wird der zweite und dritte Teil in zeitversetzten Arbeitsgruppen stattfinden, die nur jeweils wenige Zeitzonen umfassen. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie sind sich die Teilnehmenden einig, dass es umso wichtiger ist, Migrant:innen und ihre Familien teilhaben zu lassen. Sie sind oft die ersten, die durch die Krise ihre Jobs verlieren oder keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben oder von Infos der Behörden nicht richtig erreicht werden.
Für Samera Bartsch (PHINEO) und unsere Kollegin Claudia Walther fand das internationale Zoom-Meeting zu einer ungewöhnlichen Zeit statt: von 22 bis 24 Uhr. Nur so konnte gleichzeitig mit Neuseeland, Australien und auch Nordamerika gezoomt werden. Während es bei uns bereits stockdunkel war, ging in Sydney im Laufe des Meetings gegen 5:40 Uhr die Sonne auf, man hörte im Hintergrund die ersten Vögel zwitschern.
Inhaltlich waren bei allen unterschiedlichen Rahmenbedingungen die herausfordernden Themen und Handlungsansätze doch relativ ähnlich. Corona hat überall die Lebensbedingungen von Menschen aus Einwanderungsfamilien und ihre rechtlichen Möglichkeiten erschwert. Doch stellt sich die Situation in Mexiko wesentlich schwieriger da als beispielsweise in Deutschland. Denn die Fallzahlen der Covid-19-Infizierten und Todeszahlen sind in Lateinamerika immens. Mexiko ist zudem sowohl Einwanderungsland aus ärmeren südlicheren Ländern, als auch Auswanderungsland (hin zu den USA). Ob in Mexiko, in den USA oder in Deutschland: es geht überall vor allem um die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten, um Kommunikation, um faire Zugänge zu Arbeit und Bildung sowie um das Management der Integrationsarbeit. Diese Ansätze werden anhand der jeweiligen Kriterien und Indikatoren evaluiert. Insgesamt ist Welcoming International ein Netzwerk spezifischer Landes-Projekte, die jeweils mit einem eigenen Standard zur Einschätzung der kommunalen Migrations- und Integrationsarbeit in Kommunen arbeiten.
Die meisten Ähnlichkeiten zum hiesigen Modellprojekt Weltoffene Kommune finden sich im Ansatz des neuseeländischen Welcoming-Projektes wieder.
Samera Bartsch (PHINEO) und Claudia Walther präsentierten in der Videokonferenz das hiesige Modellprojekt Weltoffene Kommune, das von der Bundesintegrationsbeauftragten gefördert und mit bis zu 40 Kommunen bundesweit durchgeführt wird und die Kommunen mit einem Selbstcheck zur Integrations- und Diversitätsarbeit sowie mit weiteren Veranstaltungen unterstützt.