Boot
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Die Wammsch in Hamburg-Bergedorf: „SHiP (Stiftung Haus im Park) Ahoi – Alle an einem Boot“

Viele Jahre kam der Jugendwanderkutter – die „Wammsch“ – als Schulboot und in der Jugendarbeit zum Einsatz. Seit geraumer Zeit liegt das über 60 Jahre alte und in die Jahre gekommene Segelboot an Land.

Seit Mai 2016 restaurieren in Hamburg-Bergedorf Geflüchtete und Einheimische gemeinsam mit einem erfahrenen Bootsbaumeister das historische Seegefährt, damit es nach Projektende der gemeinnützigen Jugendarbeit wieder zur Verfügung gestellt werden kann und zu ihrem gewohnten Einsatz kommt.

Seit Oktober 2016 besteht zudem eine Kooperation mit der Staatlichen Schule für Baugewerbe G19, über die junge Geflüchtete schulbegleitende und berufsvorbereitende handwerkliche Praktika auf der Bootsbaustelle absolvieren können.

Seit Projektbeginn haben so über 40 Geflüchtete über einen längeren Zeitraum regelmäßig in der „Werft“ mitgearbeitet oder die Gelegenheit genutzt, praktische Erfahrungen zu sammeln und ihr handwerkliches Geschick unter Beweis zu stellen.

Durch die Kooperation mit der Gewerbeschule konnte eine Kontinuität geschaffen werden, die durch die hohe Fluktuation bei den Teilnehmenden ohne institutionelle Anbindung durch häufige Wohnortswechsel oder die Aufnahme von Integrationskursen oft nicht gegeben war.

Die Resonanz an der Schule ist ausgesprochen positiv: das Angebot der handwerklichen Tätigkeit ist für viele eine ideale Vorqualifikation für die Integration in den Arbeitsmarkt.

Einerseits erhalten die Jugendlichen eine qualifizierende Bescheinigung ihrer praktischen Tätigkeit, andererseits dient die „Werft“ als Kontakt- und Vermittlungsanker zwischen Geflüchteten und Ehrenamtlichen. Freiwillig Engagierte ermöglichen nämlich als Mentoren und Paten über das Projekt eine begleitende Vermittlung in den Arbeitsmarkt. Ohnehin ist das Projekt als „offene Baustelle“ konzipiert und damit für alle Interessierten – seien es freiwillige Unterstützer oder Geflüchtete – zugänglich.

Die Anleitung der Geflüchteten erfolgt in erster Linie durch den Bootsbaumeister, der die Aufgaben plant und vorbereitet, damit diese gemeinsam mit den Geflüchteten und Ehrenamtlichen selbstständig durchgeführt werden können. Die fachlichen und alltäglichen sprachlichen Deutschkenntnisse fließen durch die handwerklichen Tätigkeiten als elementarer Bestandteil in die Arbeit mit ein und sind für die Zusammenarbeit im Team unerlässlich. In diesem Zusammenhang wird auch der besondere Wert wichtiger Tugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit betont und hervorgehoben.

Die „Wammsch“ soll Ende 2018 wieder zu Wasser gelassen werden können. Bis dahin sind weitere Vernetzungen zur weiterführenden Arbeitsmarktintegration der Teilnehmer geplant.

Dies geschieht aktuell z.B. durch eine Zusammenarbeit mit dem Projekt „Work and Integration for Refugees“ (W.I.R.), das im Juli 2017 in Bergedorf gestartet ist und durch begleitende Vermittlung von Job-Paten Geflüchtete begleitet eine Arbeitsstelle zu erhalten.

Mit der Übergabe des Bootes an das Haus Warwisch e.V. wird der Jugendwanderkutter nach Projektende wieder für viele Jahrzehnte in der Jugendarbeit zum Einsatz kommen.