Veranstaltung: Bühne Hinterland of Things 2024

Hinterland of Things 2024: Impulse für mehr Teilhabe und Wirkung im Gründungsökosystem

Am Donnerstag, den 13. Juni 2024 fand die Start-up-Konferenz der Founders Foundation (FF), die Hinterland of Things (HoT), mit rund 2.500 Teilnehmenden in Bielefeld statt. Das Motto „Go beyond“ soll dazu ermutigen, über den Tellerrand zu schauen, erklärte Konferenzdirektor Simon Brakhage.

Die BSt beteiligte sich mit vielfältigen Beiträgen: Ein Panel mit Brigitte Mohn über die Innovationspotentiale einer diversen Gesellschaft, ein Roundtable des Startup-Verbands zur gemeinsamen Studie zu sozialer Herkunft von Gründer:innen und nicht zuletzt das Side Event im Rahmenprogramm der HoT zu sozialen Innovationen mit Zarah Bruhn, Beauftragte des BMBF für soziale Innovationen.

 

Foto Cornelia Nyssing
Cornelia Nyssing
Senior Project Manager
Foto Sandra Zillinger
Sandra Zillinger
Project Manager

Innovationspotenzial einer lebendigen und vielfältigen Gesellschaft fördern

Das Programm begann mit einer Keynote von Dominik Gross, Geschäftsführer der FF, zur wirtschaftlichen Bedeutung von Flächenregionen in Deutschland, gefolgt von einem Fireside Chat mit Verena Pausder, Vorstandsmitglied des Startup-Verbands. Sie betonte die Stärke des Standorts Deutschland und appellierte auch in schwierigen Zeiten an den Optimismus.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen, wie etwa den Ergebnissen der Europawahl, diskutierte anschließend ein reines Frauenpanel das Potenzial unserer vielfältigen Gesellschaft für das Gründungsökosystem und die Wirtschaft. Neben unserem Vorstandsmitglied Brigitte Mohn diskutierten Gülsah Wilke von DN Capital und 2hearts, Zarah Bruhn, Gründerin von Social Bee, und Tina Dreimann, Geschäftsführerin von Betterventures, mit. Moderiert von Antonia Gösch vom Harvard Business Manager, erörterten sie, wie Unternehmen sich positionieren müssten, um für Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung ein attraktiver Arbeitgeber und „Safe Space“ zu sein.

Der Roundtable „Start-ups und soziale Herkunft: Was Gründer prägt und antreibt“ knüpfte inhaltlich an das Panel an. Alexander Hirschfeld, Leiter Research vom Startup-Verband, stellte die wesentlichen Ergebnisse der gemeinsamen Studie Start-ups und soziale Herkunft vor. Vorbilder und akademischer Hintergrund spielen eine große Rolle bei der Start-up-Gründung. Für junge Menschen ohne diese Zugänge im familiären Umfeld müssen Angebote an Schulen und in der Gesellschaft geschaffen werden. Die anschließende Diskussion ging vor allem auch auf den Punkt des migrantischen Unternehmertums ein.

Sozialinnovator:innen präsentieren inspirierende Lösungsansätze bei unserem Side Event

Im Rahmenprogramm der Hinterland of Things veranstalteten die Projekte „Gründen mit Impact“ und „Junge Menschen und Wirtschaft“ am Vortag der Konferenz ein Side Event zur Inspiration und Vernetzung der Teilnehmenden. Unter dem Titel „Go Beyond Money: Wie können wir soziale Innovator: innen der Zukunft stärken?“ diskutierten wir mit Zarah Bruhn, Beauftragte für soziale Innovationen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und Gründerin von Social Bee, sowie mit lokalen und insbesondere jungen Sozialinnovator:innen über die Zukunft sozialer Innovationen und deren Impact.

 

Wir starteten mit einem kleinen Gedankenexperiment, welche gesellschaftliche Herausforderung unsere Teilnehmenden mit “magischen Fähigkeiten” lösen würden. Diese “magischen Fähigkeiten” sind im übertragenen Sinne soziale Innovationen in der Gesellschaft, von denen wir eine Auswahl im Verlauf des Nachmittags kennenlernen durften. Zu den inspirierenden Lösungsbeispielen für wichtige gesellschaftliche Ziele wie Chancengerechtigkeit und Bildung, Nachhaltigkeit, Arbeitsmarktintegration und (Frauen-) Gesundheit gehörten:

  • Our Smart Town von Mert Tumay (Digitalisierung von Anträgen fürs Bundesteilhabepaket)
  • E-dress von Emel Tumay (zirkuläres Modekonzept)
  • Senior Connect von Samuel Keitel (Jobplattform für Ü50 Jährige)
  • Periodically von Katharina Weißig (Spender für kostenfreie Periodenprodukte)
  • Asmi von Murali Nair (Ayurvedische Produkte)

Mats Multhaupt von Aurum ImpactInvest schlug die Brücke zur Finanzierungsseite.

 

Im Start-up-Ökosystem bedarf es mehr solcher Lösungsansätze, weshalb auch die Bundesregierung das Thema soziale Innovationen durch Maßnahmen wie die Nationale Strategie für Soziale Innovationen und gemeinwohlorientierte Unternehmen vorantreibt. Schweden dient hierbei als Vorbild: Dort sei das Ökosystem bereits zu 75-80% Impact-orientiert. Das traditionelle und Impact-orientierte Gründungsgeschehen sind stärker vernetzt und der Impactanspruch hat an Bedeutung gewonnen – Impact Unicorns sind der neue Maßstab.